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Experten warnen: Teure Medikamente gefährden Gesundheitssystem-Finanzen


Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen warnt in seinem aktuellen Gutachten vor einer finanziellen Überforderung des deutschen Gesundheitssystems durch stark gestiegene Ausgaben für innovative Arzneimittel. Die Preise neu zugelassener, patentgeschützter Medikamente haben sich laut dem Gutachten in den vergangenen 15 Jahren von durchschnittlich 1.000 auf rund 50.000 Euro erhöht. Besonders kritisch sieht der Rat die Belastung der gesetzlich Versicherten und fordert umfassende Reformen bei der Preisbildung für Arzneimittel.

Stark steigende Ausgaben für innovative Arzneimittel

Wie der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen am Donnerstag bei der Vorstellung seines Jahresgutachtens in Berlin mitteilte, entfällt ein wachsender Anteil der Ausgaben auf wenige, jedoch extrem teure Medikamente. Diese Entwicklung stelle die solidarisch finanzierte gesetzliche Krankenversicherung (GKV) vor erhebliche Herausforderungen. Zukünftig werde mit weiteren hochpreisigen Therapien gerechnet, insbesondere im Bereich der Gentherapie.

Reform der Preisbildung gefordert

Zur Entlastung des Systems fordert der Rat eine tiefgreifende Reform der Preisbildungsmechanismen. Dem Gutachten zufolge umfasst dies eine strengere Koppelung des Preises an den belegten Zusatznutzen eines Medikaments, inklusive regelmäßiger Reevaluationen. Weiterhin schlägt der Rat die Einführung eines Arzneimittelbudgets für hochpreisige Medikamente vor, das an die wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt sein soll, sowie sogenannte „Pay-for-Performance-Modelle“ für teure Einmaltherapien, bei denen der Preis an den tatsächlichen Behandlungserfolg gebunden wird.

Auch die bislang privilegierte Behandlung der sogenannten „Orphan Drugs“, also Medikamente gegen seltene Krankheiten, soll nach Ansicht des Rates entfallen. Ziel sei dabei, mehr Transparenz und Gerechtigkeit im System zu schaffen.

Kritik am Medizinforschungsgesetz und Appell an die Politik

Der Rat äußert zudem Kritik an der im Medizinforschungsgesetz vorgesehenen Verknüpfung von Arzneimittelpreisen mit Standortentscheidungen. Aus Sicht der Experten sei diese Maßnahme ineffektiv. „Standortförderung solle stattdessen durch steuerfinanzierte Forschungsanreize und eine verbesserte digitale Infrastruktur erfolgen“, betonen die Gutachter laut Agenturmeldung.

Der Expertenrat fasst seine Einschätzung zusammen: „Ohne strukturelle Reformen droht eine Schieflage zwischen Versorgungssicherheit, Innovationsförderung und Finanzierbarkeit im Gesundheitswesen. Eine dynamische, evidenzbasierte Preisbildung sei unverzichtbar, um langfristig sowohl medizinischen Fortschritt als auch Solidarität zu sichern“, so das Fazit des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR), auch als Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege bekannt, wurde 1985 erstmals von der Bundesregierung einberufen. Er publiziert meist alle zwei Jahre, seit 2023 jährlich, Gutachten mit Analysen und Reformvorschlägen für das deutsche Gesundheitswesen.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .


 
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.
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