Der Dax hat zum Wochenausklang deutlich zugelegt und die Marke von 23.000 Punkten übersprungen. Positive Arbeitsmarktdaten aus den USA sorgten für Zuversicht an den Finanzmärkten, während sich Sorgen um das europäische Wirtschaftswachstum als belastend erwiesen. Der Gaspreis stieg leicht, wohingegen der Ölpreis nachgab.
Starke Kursgewinne zum Wochenende
Der deutsche Aktienindex Dax hat am Freitag einen kräftigen Sprung gemacht. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 23.087 Punkten berechnet. Das entspricht einem Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem stabilen Start am Vormittag setzte der Dax seinen Aufwärtstrend im Tagesverlauf fort und erreichte am späten Nachmittag ein neues Niveau.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, ordnete die Entwicklung folgendermaßen ein: „Der Dax springt über die Marke von 23.000 Punkten, holt sich den vierten Tausender nach nur drei Wochen und dem Ausverkaufstief bei knapp 18.500 Zählern zurück und macht damit einen großen Schritt in Richtung Rekordhoch“, so Stanzl laut CMC Markets.
US-Arbeitsmarktdaten und Auswirkungen auf die Zentralbanken
Die gute Stimmung am Markt wurde insbesondere durch aktuelle Zahlen aus den USA gestützt. Nach Angaben von CMC Markets erklärte Jochen Stanzl: „Die heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA mit 177.000 neu geschaffenen Stellen im April lindern die unmittelbaren Rezessionssorgen etwas. Finanzmarkt, Arbeitsmarkt und Unternehmen zeigen sich bislang recht resilient gegenüber der Unsicherheit in der Handelspolitik. Das ist ein gutes Zeichen.“ Gleichzeitig verwies Stanzl darauf, dass die Chancen auf ein entschlossenes Eingreifen der US-Notenbank Federal Reserve abnehmen: „Die starken Daten stehen eher für eine Federal Reserve, die in den kommenden Monaten weiter zögerlich agiert. Wenn jetzt aber Tauwetter nach einer nur kurzen Eiszeit in den Beziehungen zwischen China und den USA Tauwetter einsetzt und die US-Wirtschaft fast keine Anzeichen einer Rezession zeigt, könnte sie trotz Trumps Zoll-Chaos nochmal mit einem blauen Auge davonkommen.“
Sorgen um das europäische Wirtschaftswachstum, schwächere Unternehmensumfragen und ein starker Euro hätten hingegen die Erwartungen an weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) verstärkt. Stanzl betonte: „Die heutigen Inflationszahlen könnten dem Ganzen nun aber einen Strich durch die Rechnung machen. Die Geldmärkte rechneten vor den Daten mit insgesamt 67 Basispunkten zusätzlicher Lockerung in diesem Jahr.“ Da sich die Inflation als hartnäckiger erweise als erwartet, würden die Aussichten auf eine weitere Zinssenkung im September nach der erwarteten Viertelpunktreduktion im Juni sinken.
Weitere Entwicklungen an den Märkten
Im Dax lagen die Aktien von Siemens Energy bis kurz vor Handelsschluss an der Spitze. Nur wenige Dax-Werte verzeichneten entgegen dem Trend Verluste. Die deutlichsten Abschläge zeigten die Aktien der Münchener Rück und von RWE.
Der Gaspreis stieg derweil an: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Juni kostete 33 Euro, etwa drei Prozent mehr als am Vortag. Das bedeutet für Verbraucher einen Preis von mindestens acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte dieses Preisniveau anhalten.
Der Ölpreis entwickelte sich rückläufig. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 61,46 US-Dollar, ein Rückgang um 67 Cent oder 1,1 Prozent im Vergleich zum Vortag.
Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich zum Wochenabschluss stärker. Am Freitagnachmittag lag der Kurs bei 1,1350 US-Dollar, während ein Dollar für 0,8811 Euro zu haben war.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
