Durch das EU-Emissionshandelssystem für Heizen und Verkehr (ETS 2), das ab 2027 in Kraft tritt, könnten die Kosten für Heizen und Treibstoff für viele Verbraucher bis 2030 erheblich steigen. Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox, über die die Funke-Mediengruppe berichtet, können diese Zusatzkosten mehr als 1.000 Euro pro Jahr betragen.
Prognosen der CO2-Preisentwicklung
Dirk Messner, Präsident Umweltbundesamt, weist darauf hin, dass Verbraucher nicht ausreichend auf die steigenden CO2-Preise vorbereitet sind und fordert eine soziale Abfederung der Belastungen. Verivox hat auf Grundlage von Szenarien des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) berechnet, welche Kostensteigerungen für Gas, Heizöl und Benzin zu erwarten sind. Die PIK-Modelle legen unterschiedliche Klimaschutzmaßnahmen zugrunde: Das Szenario mit den stärksten Maßnahmen prognostiziert 71 Euro pro Tonne CO2 im Jahr 2030, das mittlere Szenario 160 Euro, und bei den schwächsten Maßnahmen sind es 261 Euro pro Tonne.
Finanzielle Auswirkungen
Für einen Singlehaushalt, der eine 50-Quadratmeter-Wohnung mit Gas beheizt, ergeben sich im Jahr 2030 zusätzliche Kosten von 77 Euro im Szenario mit dem geringsten Preis, 173 Euro im mittleren und 282 Euro bei dem höchsten CO2-Preis. Eine Familie mit vier Personen in einem 180-Quadratmeter-Haus würde, nach aktuellen Verivox-Daten, im niedrigsten Szenario 307 Euro, im mittleren 691 Euro und im höchsten Szenario 1.127 Euro zusätzlich zahlen. Auch die Mobilitätskosten steigen: Für Benzin könnte der CO2-Preis von derzeit 15,67 Cent auf 20,23 Cent, 45,59 Cent oder 74,36 Cent pro Liter ansteigen. Diesel und Heizöl wären mit 22,61 Cent, 50,96 Cent oder 83,12 Cent noch teurer.
Notwendige Maßnahmen
Dirk Messner betont die Dringlichkeit, die Bevölkerung besser über die Auswirkungen der CO2-Bepreisung zu informieren: „Umfragen zeigen leider, dass die Informationslage hier noch nicht optimal ist“, sagte Messner den Funke-Zeitungen. Dies sei entscheidend für Investitions- und Konsumentscheidungen. Das Umweltbundesamt fordert zudem eine soziale Abfederung der CO2-Preise: „Dieser Punkt ist uns sehr wichtig“, erklärte Messner. Ein sozial ausdifferenziertes Klimageld in Kombination mit Absicherungen für untere und mittlere Einkommen und Förderprogrammen für besonders betroffene Haushalte wird vorgeschlagen. Konkret könnten die Belastungen durch einkommensabhängige Zuschüsse, zinsgünstige Kredite und gezielte Förderprogramme abgefedert werden, so Messner.
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