Bolivien hat bei einer historischen Präsidentschaftsstichwahl einen politischen Wechsel vollzogen, der nach fast zwei Jahrzehnten sozialistischer Politik eine marktliberale und pro-amerikanische Ausrichtung einleitet.
Die Wahl am Sonntag stellte die beiden konservativen Kandidaten Rodrigo Paz Pereira und Jorge „Tuto“ Quiroga gegenüber, die beide eine Stabilisierung der Wirtschaft und eine Stärkung des staatlichen Vertrauens inmitten tiefer politischer und wirtschaftlicher Krisen versprechen. Die Stichwahl markiert das Ende der Ära der linksgerichteten Bewegung „Bewegung für Sozialismus“ (MAS), die seit 2006 das Land prägte.
Konservative Kandidaten im Fokus
Paz Pereira, ein 58-jähriger Senator, hatte in der ersten Wahlrunde im August noch geführt, verlor jedoch in den letzten Wochen an Umfragepunkten zugunsten von Quiroga, einem 65-jährigen ehemaligen Präsidenten. Beide Kandidaten betonen ihre marktfreundlichen Positionen und versprechen eine Rückkehr zu stabiler Regierungsführung. Beobachter sehen in der Wahl eine klare Abwendung von der früheren sozialistischen Politik hin zu einer wirtschaftsliberalen Ausrichtung.
Außenpolitische Neuausrichtung erwartet
Analysten prognostizieren eine Annäherung an die Vereinigten Staaten, nachdem Bolivien jahrzehntelang von gespannten Beziehungen und antiamerikanischen Positionen geprägt war. The Straits Times berichtet, dass eine konservative Regierung wahrscheinlich die Zusammenarbeit mit Washington intensivieren wird. Dies könnte auch Auswirkungen auf die Drogenpolitik haben, da eine Rückkehr zu strengeren Anti-Kokain-Maßnahmen erwartet wird.
Kontroverse über Koka-Politik
Regionale Politikbeobachter warnen vor einer möglichen Rückkehr zu harten „Krieg-gegen-Drogen“-Strategien, wie sie in der Vergangenheit verfolgt wurden. The Guardian zitiert Experten, die eine Neubewertung des Kokaanbaus in Bolivien für möglich halten, was zu Konflikten mit ländlichen Gemeinden führen könnte, die traditionell von diesem Anbau leben.
Im Wahlkampf hatten beide Kandidaten betont, dass ihre Politik auf wirtschaftliche Erholung und internationale Partnerschaften setzen werde. Quiroga führt in den jüngsten Umfragen, doch das Rennen gilt als eng.
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