Betriebsrat von Mercedes-Benz fordert Verschiebung Verbrennerausstieg

Der Betriebsrat von Mercedes-Benz plädiert angesichts der geringen Nachfrage nach Elektroautos dafür, das Ende der Verbrennungsmotoren zu verschieben. Damit würde das Unternehmen die Möglichkeit haben, den Übergang zu alternativen Antriebssystemen sozialverträglich zu organisieren und die Chance auf einen Beschäftigungsschutzvertrag bis 2035 zu erhöhen.

Michael Häberle fordert verantwortungsbewusste Transformation

Michael Häberle, Betriebsratschef des Mercedes-Benz Werks in Stuttgart-Untertürkheim und Aufsichtsratsmitglied, betonte im Gespräch mit dem “Spiegel” die Notwendigkeit, flexibel auf die Marktsituation reagieren zu können. “Diese Flexibilität müssen wir so lange wie möglich beibehalten, um die Transformation sauber zu organisieren”, sagte er. Aktuell könne Mercedes-Benz je nach Nachfrage mehr Verbrenner oder mehr Elektroautos produzieren.

Sozialverträgliche Transition und Beschäftigungszusicherung

Häberle argumentierte, dass eine Verschiebung des Verbrennerausstieges Mercedes-Benz erlauben würde, die Umstellung auf alternative Antriebssysteme sozialverträglicher zu gestalten. Dadurch würden auch die Aussichten auf eine Vereinbarung zur Beschäftigungssicherheit bis 2035, die der Betriebsrat fordert, steigen. Ein solcher Pakt existiert aktuell nur bis Ende 2029. “Es gehe darum, sicherzustellen, dass die deutschen Standorte bei anstehenden Produktionsentscheidungen fest eingeplant werden. Alles andere ist Wasser auf die Mühlen derer, die wie die AfD momentan mit den Ängsten der Menschen spielen”, warnte Häberle.

Bedenken über globale Auswirkungen des Verbrennerausstiegs

Die EU-Mitgliedsstaaten haben das Ende der Verbrennungsmotoren vor knapp einem Jahr beschlossen. Laut EU-Verordnung dürfen ab 2035 nur noch klimaneutral fahrende Pkw zugelassen werden. Diese Verordnung wird jedoch 2026 noch einmal überprüft. Häberle äußerte Bedenken, dass das “Horrorszenario” eintreten könnte, dass aufgrund des EU-Verbots Verbrennungsmotoren weltweit produziert werden könnten – nur nicht mehr dort, wo sie ursprünglich erfunden wurden.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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