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Drittstaaten sichern Beschäftigungswachstum: Deutsche Erwerbsbevölkerung schrumpft deutlich

Die Beschäftigung in Deutschland wächst nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) nur noch dank Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten. Gleichzeitig nehmen demografisch bedingte Verluste in der Erwerbsbevölkerung zu, während die Zuwanderung aus osteuropäischen EU-Ländern zurückgeht. BA-Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach warnt vor den Folgen dieser Entwicklung und kritisiert Änderungen am sogenannten Job-Turbo für Geflüchtete.

Beschäftigungswachstum nur noch durch Menschen aus Drittstaaten

Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), sagte der „Zeit“, ein Plus bei der Zahl der Beschäftigten habe es 2025 nur noch durch Menschen gegeben, die aus Nicht-EU-Ländern nach Deutschland gekommen sind. „Die Beschäftigung in Deutschland wächst nur noch dank Menschen aus Drittstaaten, nicht mehr durch Deutsche und auch nicht durch Europäer“, sagte Terzenbach der „Zeit“.

Demnach schrumpfe die Erwerbsbevölkerung aus demografischen Gründen spürbar, während die Zuwanderung aus osteuropäischen EU-Ländern zurückging. Länder wie Polen und Tschechien verzeichnen laut Terzenbach niedrige Arbeitslosigkeit und starkes Wachstum und holten mit Kampagnen eigene Arbeitskräfte zurück – immer weniger Menschen kommen aus diesen Ländern noch nach Deutschland. „Es ist definitiv ein Wendepunkt. Parallel schrumpft unsere Beschäftigung aus demografischen Gründen, zuletzt um etwa 250.000 Deutsche pro Jahr“, so Terzenbach in der „Zeit“.

Kritik an Änderungen beim „Job-Turbo“ für Geflüchtete

Kritisch äußerte sich Terzenbach in der „Zeit“ zu den jüngsten Änderungen am „Job-Turbo“ für Geflüchtete. Der frühere Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Integration von Geflüchteten in Arbeit erklärte, das Instrument sollte schnelle Arbeitsaufnahme mit begleitender Qualifizierung verbinden – insbesondere betriebsnahe Sprachkurse und einfache Förderung. „Durch die aktuellen Änderungen landen neu Ankommende jetzt zuerst im Asylbewerberleistungssystem. Das kostet Tempo – und genau das war die Stärke des Turbos. Wir haben es der Bundesregierung nicht empfohlen.“

Nach Einschätzung von Terzenbach in der „Zeit“ mache die Aufsplittung von Zuständigkeiten Abläufe langsamer und bürokratischer, Sprachförderung und Förderung seien schwerer zu kombinieren.

Englisch als Arbeitssprache und Sorgen um Jugendliche

Terzenbach plädiert in der „Zeit“ zudem dafür, Englisch in Betrieben als selbstverständliche Zweitsprache zu akzeptieren, um Tempo und Pragmatismus bei der Integration internationaler Fachkräfte zu erhöhen. „Sprache darf nicht zur künstlichen Hürde werden. Wir sollten uns mittel- und langfristig breiter aufstellen und auch Englisch als Arbeitssprache gesellschaftlich akzeptieren, wo es hilft“, sagte Terzenbach der „Zeit“. Die Kinder von heute sollten schon jetzt früh Englisch lernen, um später im Job auch Englisch als Zweitsprache zu beherrschen, unabhängig von Branche und Betriebsgröße.

Sorge bereitet dem BA-Vorstand nach seinen Aussagen gegenüber der „Zeit“ die hohe Abbrecherrate an Schulen. „Im vergangenen Jahr haben 62.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen“, sagte Terzenbach der „Zeit“. Zudem beginne „jeder fünfte Absolvent, überwiegend Männer“, nach der Schule direkt mit Helferjobs oder informeller Arbeit, daraus entstehe ein Lock-in-Effekt ohne spätere Ausbildung.

Um Jugendliche besser zu erreichen, setze die BA nach Angaben Terzenbachs in der „Zeit“ auch auf Social-Media-Formate. Man habe Erfahrungen mit Influencern gesammelt, um Angebote wie Berufsorientierungstests bekannter zu machen – teilweise seien geforderte Honorare jedoch „nicht verhältnismäßig“.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .


 
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