Angesichts der sich zuspitzenden Haushaltslage in nordrhein-westfälischen Kommunen warnt der Präsident des Städte- und Gemeindebunds NRW vor spürbaren Einschnitten für die Bürger. Besonders Kultur- und Schwimmbadangebote könnten demnach dem wachsenden Spardruck zum Opfer fallen, während zugleich Investitionen in Schulen, Verkehr und Infrastruktur dringend nötig seien.
Städtebund-Präsident warnt vor Kürzungen
Präsident des Städte- und Gemeindebunds NRW Christoph Landscheidt (SPD) hat die Bürger angesichts der sich zuspitzenden Haushaltslage der NRW-Kommunen auf den Wegfall von Leistungen vorbereitet.
„Nehmen Sie die Musikschulen. Die sind heute schon am Limit. Angesichts der katastrophalen Haushaltslage in den NRW-Städten werden sie die Ersten sein, die dem Spardruck zum Opfer fallen“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Montag).
Auch bei Schwimmbädern werde die Lage immer brisanter. „Und dass das Schwimmenlernen essenziell ist, darüber müssen wir wohl nicht länger reden, wenn wir uns allein die Zahl der Badeunfälle anschauen“, erklärte Landscheidt der „Rheinischen Post“. Zwar ließe sich dies in Teilen durch interkommunale Zusammenarbeit auffangen. „Aber dann müssen Sie als Kommune Busverkehre zum Schwimmbad organisieren und vor allem bezahlen. Selbst dazu sind schon viele Städte und Gemeinden finanziell gar nicht mehr in der Lage“, sagte er der Zeitung.
Kritik an fehlender Nutzung finanzieller Spielräume
Landscheidt warf dem Land vor, in der aktuellen Situation nicht die Spielräume zu nutzen, die ihm die Aussetzung der Schuldenbremse einräume, um den Städten und Gemeinden mehr pauschale Mittel zur Verfügung zu stellen. Das bezeichnete er in der „Rheinischen Post“ als „riesigen Fehler“.
„Wir brauchen das Geld ja nicht, um es zu verpulvern oder Haushaltslöcher zu stopfen. Wir wollen investieren“, betonte Landscheidt gegenüber der Zeitung.
Dringender Investitionsbedarf bei Schulen und Infrastruktur
Nach Darstellung von Landscheidt herrscht der größte Bedarf bei Schulen und Verkehrsinfrastruktur. „Aber auch das Kanalsystem stammt vielfach aus den 70ern oder ist noch älter. Oft sind die Rohre zu klein dimensioniert und kommen mit den Starkregenereignissen von heute nicht mehr klar. Überflutungen und Rohrbrüche sind dann unvermeidbar. Das wird in vielen Städten aber immer wieder zurückgestellt, bis dann Gravierenderes bis Katastrophales passiert“, sagte er der „Rheinischen Post“.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
