Vor dem Treffen von Friedrich Merz, Emmanuel Macron und Pedro Sánchez in Brüssel stellt der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Erndl (CSU), das deutsch-französisch-spanische Kampfflugzeugprojekt FCAS infrage. Erndl deutet an, dass Deutschland notfalls national oder mit anderen europäischen Partnern eine alternative Entwicklung eines Kampfjets vorantreiben könnte.
Erndl stellt FCAS-Struktur infrage
Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion Thomas Erndl (CSU) kritisiert die derzeitige Ausrichtung des deutsch-französisch-spanischen Kampfflugzeugprojekts FCAS. Hintergrund seien unterschiedliche Vorstellungen innerhalb der Industrie. „Der französische Industriepartner hat andere Ansichten entwickelt, will die Aufteilung ändern – und wenn es hier nicht weitergeht, dann müssen wir die Entwicklung in anderen Konstellationen fortführen“, sagte Erndl dem Magazin Politico.
Deutschland sei bereit, im Zweifel alleine oder mit neuen Partnern voranzugehen. „Zwei Jets oder eine eigene, durch Deutschland geführte Entwicklung – wir werden uns andere Partner suchen müssen und dann unter unserer Führung auch einen Jet der sechsten Generation entwickeln“, so Erndl weiter gegenüber Politico. Frankreich könne seinerseits „natürlich eigene Entwicklungen machen“.
Ruf nach Tempo und nationalen Vorleistungen
Trotz der Blockade im FCAS-Projekt bekennt sich Erndl grundsätzlich zur europäischen Rüstungskooperation. Zugleich warnt er vor weiteren Verzögerungen bei der Schließung militärischer Fähigkeitslücken. „Es kommt jetzt sehr auf Zeit an. Deswegen ist es notwendig, dass wir national vorangehen, um schnell Fähigkeitslücken zu schließen“, sagte Erndl Politico. Kooperation bleibe jedoch möglich, „da, wo es passt“.
Gemeinsame Rüstungsprojekte verteidigt
Grundsätzlich verteidigt Erndl internationale Gemeinschaftsprojekte im Rüstungsbereich. „Es gibt erfolgreiche Beispiele“, betonte er mit Blick auf frühere Programme. So sei der Militärtransporter A400M „am Schluss ein gutes Transportflugzeug geworden“. Einzelne Schwierigkeiten dürften nicht zur Infragestellung von Kooperationen insgesamt führen: „An einem Projekt sollte man das nicht aufhängen“, sagte Erndl dem Magazin Politico.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
