Am Haseuferweg wird es in der kommenden Woche eng: Die Stadt Osnabrück bringt auf einem rund 750 Meter langen Abschnitt neuen Asphalt auf. Dafür bleibt der Bereich zwischen dem unter den Schienen verlaufenden Trog und der Querung des Seilerwegs von Montag, 8. Dezember, bis voraussichtlich Samstag, 13. Dezember, vollständig gesperrt. Der Abschnitt dient als Teststrecke – mit Blick darauf, künftig verstärkt Asphalt auf Radwegen einzusetzen, die bislang meist ungebunden ausgeführt wurden.
Drei Asphaltvarianten im Vergleich
Gleich drei unterschiedliche Beläge kommen zum Einsatz. Neben einem klassischen Standardasphalt testet die Stadt zwei ökologischere Alternativen. Eine davon ist eine wasserdurchlässige Asphaltdeckschicht, die den Wasserhaushalt verbessern und das Mikroklima vor Ort positiv beeinflussen soll. Die zweite Variante stammt aus der Forschung: eine im Jahr 2023 an der Jade Hochschule Oldenburg entwickelte, besonders feine Asphaltdeckschicht nach dem Splittmastix-Prinzip (SMA). Diese wird seit Jahren im Straßenbau genutzt – hier jedoch erstmals speziell auf den Radverkehr abgestimmt.
Mehr Komfort für Radfahrende – und Vorteile fürs Klima
Die neue SMA-Mischung soll Radfahrenden spürbare Verbesserungen bringen: geringeren Rollwiderstand, weniger Spritzwasser und insgesamt glattere Laufeigenschaften. Hinzu kommt ein höherer Hohlraumgehalt, der aus wasserwirtschaftlicher Sicht Vorteile bietet. Damit die Stadt fundierte Entscheidungen treffen kann, wird der gesamte Versuch wissenschaftlich eng begleitet.
Test mit Signalwirkung
Mit der temporären Sperrung und dem aufwendigen Vergleichstest bereitet Osnabrück den Weg für mögliche künftige Standards im Radwegebau. Die Stadt setzt damit ein Zeichen für mehr Komfort, mehr Klimaschutz – und für einen datenbasierten Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur.
Mehr Nachrichten aus der Region?
➡️ Alle aktuellen Artikel zu Osnabrück - Schinkel finden Sie hier.
