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Krankenkassen fordern 50-Milliarden-Sparkurs gegen Beitragsanstieg

Die gesetzlichen Krankenkassen dringen auf ein Sparpaket von 50 Milliarden Euro, um einen deutlichen Anstieg der Beitragssätze in den kommenden Jahren zu bremsen. In einer Stellungnahme an die von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) eingesetzte Reformkommission warnt der GKV-Spitzenverband vor Beitragssätzen von bis zu 22,7 Prozent im Jahr 2040 und legt mehr als 50 Einzelmaßnahmen vor. Mit dem Paket sollen ökonomische Fehlanreize beseitigt und ineffiziente Strukturen aufgebrochen werden.

Kassen warnen vor stark steigenden Beiträgen

Aus der Stellungnahme des Spitzenverbandes für die von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) eingesetzte Reformkommission, über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben) berichtet, geht hervor, dass der Verband ein 50-Milliarden-Euro-Sparpaket fordert, um den erwarteten starken Anstieg der Beiträge abzubremsen. Das 77-seitige Papier enthält mehr als 50 Einzelmaßnahmen.

Darin warnt der Verband vor einem Anstieg des durchschnittlichen Beitragssatzes von aktuell 17,5 Prozent auf bis zu 18,1 Prozent in 2027, bis zu 19,1 Prozent in 2030 und bis zu 22,7 Prozent in 2040. Um das zu verhindern, will der Verband durch eine Vielzahl von Änderungen erreichen, dass die Kosten nicht schneller steigen als die Einnahmen der Kassen. Es gelte, „ökonomische Fehlanreize zu beseitigen und ineffiziente Strukturen aufzubrechen“. Würde man das Paket komplett umsetzen, könnten die Beiträge um etwa 2,5 Punkte sinken.

Einschnitte bei Kliniken, Ärzten und Pharmaindustrie

Gespart werden soll bei den Krankenhäusern, den niedergelassenen Ärzten und der Pharmaindustrie. Bei der Finanzierung der Krankenhäuser forderte der Verband unter anderem, die derzeit unbegrenzten Ausgaben für die Pflege in den Kliniken wieder zu deckeln. Auch die jährlichen Tarifsteigerungen sollen nicht mehr eins zu eins an die Kassen durchgereicht werden dürfen.

Bei den niedergelassenen Ärzten schlägt der Kassenverband vor, die vor einigen Jahren eingeführten Zusatzhonorare für eine schnellere Terminvergabe zu kappen. Zudem sollen die Budgets für Haus- und Kinderärzte wieder gedeckelt werden. Bei den Arzneimitteln wollen die Kassen die Preisregulierung verschärfen und den Zwangsrabatt der Pharmaindustrie an die Krankenversicherung erhöhen.

Mehr Steuerzuschüsse für gesamtgesellschaftliche Aufgaben

Der Verband sieht aber auch den Staat in der Pflicht, bisherige Ausgaben der Krankenkassen aus Steuern zu finanzieren. So wiederholen die Kassen ihre Forderung an den Bund, für die Empfänger von Bürgergeld kostendeckende Beiträge zu zahlen. Zudem wird verlangt, die Ausbildungskosten für Gesundheitsberufe vollständig aus Steuermitteln zu zahlen. Es gehe um eine „ordnungspolitisch kongruente Finanzierung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben“. Darüber hinaus fordern die Kassen den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Arzneimittel, was in vielen anderen Industriestaaten üblich ist.

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mit Material von dts Nachrichtenagentur, bearbeitet
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.
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