Die menschliche Haut ist einzigartig und oft nicht einfach zu verstehen, wenn sie sich nicht so verhält, wie wir es gerne hätten. Wenn sich die Haut rau und trocken anfühlt, bilden sich zusätzlich oft noch kleine Knötchen, deren Ursachen für viele unklar sind. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Verhornungsstörung, die sich besonders im Gesicht äußerst unangenehm für Betroffene auswirken kann. Warum es überhaupt zu den kleinen Pusteln kommt, und was man dagegen tun kann, erfahren Sie hier.
Was ist eine Verhornungsstörung?
Unsere Haut erneuert sich kontinuierlich: Alte Hautzellen sterben ab und werden von neuen Zellen aus tieferen Hautschichten ersetzt. Normalerweise lösen sich diese abgestorbenen Zellen ganz von selbst. Bei einer Verhornungsstörung funktioniert dieser Prozess jedoch nicht reibungslos. Die abgestorbenen Hautzellen haften stärker an der Oberfläche und lagern sich an.
Das führt dazu, dass sich die oberste Hautschicht verdickt und die Haut rau, trocken oder uneben wirkt. Oft bilden sich kleine Erhebungen oder Knötchen, die besonders im Gesicht störend sein können. Mediziner sprechen dabei auch von einer gestörten Keratinisierung (Verhornung) der Haut.
Grundsätzlich können Verhornungsstörungen an jeder Körperstelle auftreten, doch im Gesicht fallen sie besonders auf und werden von Betroffenen als kosmetisch belastend empfunden. Auch wenn sie in der Regel harmlos sind, deuten sie darauf hin, dass das natürliche Gleichgewicht der Haut aus dem Takt geraten ist.
Welche Arten von Verhornungsstörungen gibt es?
Bei Verhornungsstörungen spricht man in der Medizin von Keratosen. Diese sind nicht alle gleich, sondern können sich in verschiedenen Formen äußern, die jeweils ihre eigenen Merkmale haben. Drei der bekanntesten Arten sind Keratosis pilaris, Ichthyose, Hyperkeratose und Aktinische Keratose.
Keratosis pilaris
Diese auch als „Reibeisenhaut“ bezeichnete Form ist besonders häufig. Sie zeigt sich durch winzige, verhärtete Knötchen, die meist an Wangen, Oberarmen oder Oberschenkeln auftreten. Die Haut fühlt sich rau an, sieht gerötet aus und wirkt uneben. Ursache ist eine übermäßige Verhornung der Haarfollikel aufgrund von Keratinablagerungen. Dadurch verstopfen die Hautzellen die Poren. Obwohl sie harmlos ist, empfinden viele Betroffene sie als kosmetisch störend und verwenden spezielle Cremes wie die Hefesalbe, um sie loszuwerden.
Ichthyose
Die Ichthyose ist eine eher seltene, oft erblich bedingte Verhornungsstörung. Sie führt dazu, dass die Haut stark austrocknet, sich verdickt und in feinen bis groben Schuppen ablöst – vergleichbar mit Fischschuppen. Betroffen sind meist große Hautareale wie Arme, Beine oder der Rumpf, gelegentlich auch das Gesicht. Diese Form beginnt häufig schon in der Kindheit und erfordert eine konsequente, tägliche Pflege, um die Haut geschmeidig zu halten.
Hyperkeratose
Bei einer Hyperkeratose bildet sich an bestimmten Hautstellen übermäßig viel Hornhaut. Das kann als Schutzreaktion auf Druck oder Reibung entstehen, zum Beispiel durch häufiges Reiben der Haut, aber auch durch genetische oder hormonelle Faktoren. Im Gesicht tritt sie eher selten auf, doch wenn, dann meist als verdickte, schuppige Areale, die sich rau anfühlen und gerötet sein können.
Aktinische Keratose
Die aktinische Keratose entsteht durch langjährige Sonneneinstrahlung und zählt zu den sogenannten Lichtschäden der Haut. Sie zeigt sich vor allem im Gesicht, auf der Stirn oder an der Nase, also an Stellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. Typisch sind raue, schuppige Flecken, die sich anfangs kaum bemerkbar machen. Da sie als Vorstufe zu Hautkrebs gelten kann, ist bei dieser Form eine ärztliche Abklärung besonders wichtig.
Alle Formen haben gemeinsam, dass sich abgestorbene Hautzellen zu stark an der Hautoberfläche ansammeln, anstatt sich wie üblich von selbst abzulösen. Das Ergebnis ist ein verdickter, unebener Hautzustand, der häufig auch trocken und empfindlich wirkt.
Welche Ursachen hat eine Verhornungsstörung im Gesicht?
An welchen Symptomen erkennt man eine Verhornungsstörung im Gesicht?
Verhornungsstörungen im Gesicht können ganz unterschiedliche Ursachen haben, die sich oft gegenseitig verstärken. Grundsätzlich entstehen sie, wenn sich die Hornzellen der obersten Hautschicht zu schnell bilden oder nicht richtig abgestoßen werden. Das Gleichgewicht zwischen Zellneubildung und natürlicher Abschuppung gerät dabei aus der Balance, sodass sich immer mehr Hornzellen an der Hautoberfläche ansammeln.
Ein häufiger Auslöser ist eine genetische Veranlagung. Manche Menschen haben von Natur aus eine etwas dickere Hornschicht oder eine langsamere Zellerneuerung, was die Entstehung von Verhornungsstörungen begünstigt. Auch hormonelle Schwankungen können den Hautstoffwechsel verändern und dazu führen, dass die Haut vermehrt Hornzellen bildet. Das ist vor allem während der Pubertät, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren oft der Fall.
Daneben spielen äußere Faktoren eine große Rolle. UV-Strahlung, trockene Heizungsluft oder kaltes Wetter können die Haut austrocknen und ihre Schutzbarriere schwächen. Die Haut reagiert darauf, indem sie mehr Hornzellen produziert, um sich zu schützen. Auch eine falsche Hautpflege mit zu reizenden oder austrocknenden Produkten kann die Hautbarriere zusätzlich belasten und so eine Verhornungsstörung fördern.
Nicht zuletzt können auch bestimmte Hautkrankheiten, wie Neurodermitis oder Schuppenflechte, mit einer gestörten Verhornung einhergehen. Sie verändern die Hautstruktur und führen dazu, dass sich die Hornzellen unregelmäßig oder zu schnell entwickeln.
Meist kommen mehrere dieser Ursachen gleichzeitig zusammen, was die Haut besonders anfällig für Verhornungsstörungen macht.
Was unterscheidet eine Verhornungsstörung zu Akne?
Verhornungsstörungen im Gesicht werden oft mit Akne verwechselt, weil beide Hautprobleme mit kleinen Knötchen und rauer Haut einhergehen können. Dennoch handelt es sich um zwei sehr unterschiedliche Hautzustände, die auch unterschiedlich behandelt werden müssen.
Verhornungsstörung:
Bei einer Verhornungsstörung ist die Hautoberfläche verdickt, weil alte Hornzellen nicht richtig abgestoßen werden. Es entstehen kleine, harte Knötchen, die sich eher trocken als entzündet anfühlen. Sie enthalten keinen Eiter und sind meist schmerzlos, auch wenn sie optisch störend wirken können. Die Poren sind zwar häufig verstopft, aber es bilden sich keine typischen Entzündungen.
Akne:
Akne dagegen entsteht durch eine Kombination aus übermäßiger Talgproduktion, verstopften Poren und einer bakteriellen Besiedelung der Haut. Das führt zu Mitessern, eitrigen Pickeln, Rötungen und Schwellungen. Akne geht also mit entzündlichen Prozessen einher, während eine Verhornungsstörung in der Regel nicht entzündlich ist.
Ein weiterer Unterschied ist der Verlauf. Akne tritt meist schubweise auf und kann von hormonellen Veränderungen stark beeinflusst werden, während Verhornungsstörungen eher dauerhaft bestehen, wenn sie nicht gezielt behandelt werden. Auch die Hautpflege unterscheidet sich: Bei Verhornungsstörungen liegt der Fokus auf dem sanften Abtragen überschüssiger Hornzellen und dem Wiederaufbau der Hautbarriere, während bei Akne entzündungshemmende und talgregulierende Wirkstoffe im Vordergrund stehen.
Wie behandelt man eine Verhornungsstörung am besten?
Verhornungsstörungen im Gesicht lassen sich in den meisten Fällen gut in den Griff bekommen, wenn man gezielt an der Hautpflege arbeitet. Das Ziel ist, die übermäßige Ansammlung abgestorbener Hautzellen zu lösen und die Hautbarriere wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dafür gibt es verschiedene bewährte Methoden.
Spezielle Cremes gegen Verhornungsstörung
Ein erster Schritt ist die regelmäßige Anwendung von Pflegecremes, die gezielt gegen die Verhornung wirken. Besonders beliebt sind Salben mit hornlösenden Inhaltsstoffen wie Harnstoff, Milchsäure oder Salicylsäure. Sie weichen die verdickten Hautschichten sanft auf und fördern das natürliche Abschuppen. Auch die Biovolen Aktiv Hefesalbe wird häufig verwendet, weil sie die Haut beruhigen, Feuchtigkeit spenden und die Regeneration unterstützen kann. Solche Cremes sollten konsequent über mehrere Wochen angewendet werden, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen.
Sanfte Peelings
Um die abgestorbenen Hautzellen zu entfernen, sind milde Peelings eine gute Ergänzung. Mechanische Peelings mit feinen Schleifpartikeln sollten nur sehr vorsichtig eingesetzt werden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Besser eignen sich Enzympeelings oder chemische Peelings mit Fruchtsäuren (AHA), die die Hornzellen ohne Reibung ablösen. Wichtig ist, danach immer eine beruhigende Pflegecreme aufzutragen, um die Hautbarriere zu stärken.
Feuchtigkeitspflege
Auch wenn die Haut durch die Verhornungsstörung oft rau wirkt, braucht sie vor allem Feuchtigkeit. Leichte, nicht fettende Cremes oder Seren mit Hyaluronsäure helfen, die Haut geschmeidig zu halten und erneuter Verhornung vorzubeugen. Diese Feuchtigkeitspflege sollte morgens und abends erfolgen, damit die Haut wieder ins Gleichgewicht kommt.
Lebensstil und Hautschutz
Neben der direkten Behandlung spielt auch der Lebensstil eine Rolle. Eine ausgewogene Ernährung, viel Wasser und der Schutz der Haut vor Sonne und Kälte können helfen, die Hautgesundheit langfristig zu verbessern. Da UV-Strahlung Verhornungsstörungen verstärken kann, ist täglicher Sonnenschutz besonders wichtig.
Fazit
Eine Verhornungsstörung im Gesicht ist zwar meist harmlos, kann aber das Hautbild deutlich beeinträchtigen und für Betroffene sehr belastend sein. Sie entsteht, wenn sich abgestorbene Hautzellen nicht wie gewohnt lösen und sich dadurch an der Oberfläche anlagern. Wer die Ursachen kennt und die Haut gezielt unterstützt, kann Verhornungsstörungen gut in den Griff bekommen und das natürliche Gleichgewicht der Haut wiederherstellen. Mit der richtigen Behandlung lässt sich das Hautbild jedoch oft spürbar verbessern. Spezielle Cremes mit hornlösenden Wirkstoffen, sanfte Peelings und eine konsequente Feuchtigkeitspflege helfen, die verdickten Hautschichten nach und nach abzutragen und die Hautbarriere zu stärken.

