Das Osnabrücker Fahrdienstunternehmen Auto Brasse hat am 31. Juli 2025 beim Amtsgericht Osnabrück Insolvenz angemeldet und den Fahrbetrieb am 6. August mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Auswirkungen sind erheblich: Betroffen sind sowohl die Schülerbeförderung der Stadt Osnabrück als auch zahlreiche Fahrten im Auftrag der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO).
Stadt sucht Ersatz für Schülertransporte
Die Stadt Osnabrück reagierte umgehend auf das Aus von Auto Brasse. Das Unternehmen hatte bislang einen Teil der Schülerbeförderung im Stadtgebiet übernommen. Die kurzfristige Einstellung der Fahrten trifft viele Familien unmittelbar vor dem Schulstart am 14. August.
„Wir wissen, dass diese Nachricht bei vielen betroffenen Eltern verständlicherweise Sorgen auslöst – insbesondere mit Blick auf den bevorstehenden Schulstart“, heißt es in einem Elternbrief der Stadt Osnabrück. Man arbeite mit Hochdruck daran, „kurzfristig Ersatzlösungen zu organisieren“. Aktuell steht die Stadt in Gesprächen mit mehreren alternativen Beförderungsunternehmen. Sobald feststeht, welche Anbieter die Fahrten übernehmen, sollen betroffene Familien umgehend informiert werden.
HHO sichert Fahrten übergangsweise selbst ab
Auch bei der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück ist die Lage angespannt. Auto Brasse führte im Auftrag der HHO zuletzt 38 Fahrten durch – betroffen sind dabei 70 Kinder und Jugendliche sowie 148 Erwachsene. Die HHO teilte mit, dass wohl „missverständliche und noch nicht abschließend geklärte Vertragsvereinbarungen mit einem öffentlichen Auftraggeber wesentlich zur wirtschaftlichen Schieflage“ von Auto Brasse beigetragen hätten. Die HHO selbst sei in diese Verhandlungen jedoch nicht involviert gewesen.
Zunächst war davon ausgegangen worden, dass der Fahrdienst vorerst weitergeführt werden könne. Doch am 6. August stellte Auto Brasse den Betrieb endgültig ein. Die HHO reagierte sofort: „Die vom Wegfall des Fahrdienstes Auto Brasse betroffenen Touren sind für die kommenden anderthalb Wochen durch den Einsatz eigener Fahrzeuge und engagierter Mitarbeitender abgesichert.“ Dennoch sei bei kurzfristigen Personalausfällen mit Einschränkungen zu rechnen. Parallel arbeitet die HHO laut einer Mitteilung daran, „die Touren dauerhaft neu zu vergeben, um schnellstmöglich eine verlässliche Lösung zu finden“.
Löhne nur noch über Insolvenzgeld
Die Mitarbeitenden von Auto Brasse wurden darüber informiert, dass ihre Gehälter für den vergangenen und die kommenden zwei Monate nicht mehr vom Unternehmen selbst gezahlt werden können. Diese seien jedoch über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit abgesichert. Die Insolvenzverwalterin wurde beauftragt, den Betrieb – wo möglich – zu stabilisieren. Angesichts der vollständigen Einstellung des Fahrdienstes liegt die Priorität nun auf schnellen Ersatzlösungen.