Angesichts der anhaltenden Knappheit an bezahlbarem Wohnraum in Deutschland kritisiert der Ökonom und Wohnungsbau-Experte Matthias Günther vom Pestel-Institut die steigenden Ansprüche an Wohnfläche. Günther verweist auf einen historischen Höchststand beim durchschnittlichen Wohnraum pro Kopf und fordert Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus.
Wachsende Wohnflächen trotz Wohnungsmangel
Matthias Günther, Ökonom und Wohnungsbau-Experte am Pestel-Institut, sieht in den gestiegenen Ansprüchen an Wohnraum eine Ursache für die angespannte Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Wie er der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe) mitteilte, verfüge Deutschland aktuell über eine so große Wohnfläche pro Einwohner wie noch nie zuvor. „Wir haben mittlerweile so viel Wohnfläche pro Einwohner wie noch nie“, sagte Günther laut „Rheinischer Post“. „Anfang der Fünfzigerjahre waren es etwa 14 Quadratmeter, jetzt liegen wir bei rund 50 Quadratmetern pro Einwohner.“
Ein Grund für diese Entwicklung sei laut Günther, dass Menschen häufig in ihrem Eigentum wohnen blieben, auch nachdem ihre Kinder ausgezogen seien. Dies führe dazu, dass viele Personen auf sehr großen Wohnflächen lebten, die sie eigentlich nicht mehr benötigten.
Gesellschaftliche Herausforderungen und Lösungsvorschläge
Die Folgen dieser Entwicklung bewertet Matthias Günther kritisch: „Das führt dazu, dass Menschen auf sehr großen Wohnflächen leben, die sie gar nicht brauchen. Das können wir uns in der gegenwärtigen Situation gesellschaftlich eigentlich nicht leisten“, sagte Günther.
Um dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum entgegenzuwirken und den Wohnungsbau in Deutschland anzukurbeln, spricht sich Günther für ein groß angelegtes Kreditprogramm aus. „Das würde am Ende gar nicht so viel kosten, aber unmittelbar helfen“, sagte er laut „Rheinischer Post“.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
