Der Handelsverband Deutschland (HDE) schlägt angesichts eines deutlichen Anstiegs von Ladendiebstählen Alarm. Nach Angaben von Hauptgeschäftsführer Stefan Genth lag der Schaden im Jahr 2024 bei rund drei Milliarden Euro – ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zu 2022. Die Hauptursache sieht der Verband in organisierter Kriminalität und zunehmender Aggressivität einzelner Täter. Zudem wird eine hohe Dunkelziffer von nicht angezeigten Straftaten vermutet.
Deutlicher Anstieg der Schäden durch Ladendiebstahl
Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), hat auf einen alarmierenden Trend bei Ladendiebstählen hingewiesen. „Der Schaden durch Ladendiebstahl lag 2024 bei drei Milliarden Euro – 20 Prozent mehr als 2022“, sagte Genth dem Nachrichtenportal T-Online. Einen direkten Zusammenhang zwischen Self-Scanning-Kassen und Diebstahl sieht Genth jedoch nicht: „Diesen Zusammenhang können wir nicht bestätigen.“
Organisierte Banden und aggressive Einzeltäter im Fokus
Nach Einschätzung von Stefan Genth sind vor allem organisierte Tätergruppen sowie aggressive Einzeltäter für die gestiegene Kriminalität verantwortlich. „Zum einen gibt es hochprofessionelle Bandenkriminalität. Tätergruppen fahren gezielt durch Innenstädte, stehlen hochwertige Ware – Parfüm, Schuhe, Elektronik – und verkaufen sie auf dem Graumarkt“, so Genth gegenüber T-Online. „Zum anderen nehmen aggressive Einzeltäter zu, die Mitarbeitende angreifen, wenn sie erwischt werden.“
Auch bei der Strafverfolgung sieht Genth erheblichen Verbesserungsbedarf: „Händler erstatten Anzeige, und die Staatsanwaltschaften stellen anschließend aus Effizienzgründen ein. In der Konsequenz melden viele Händler frustriert viele Ladendiebstähle nicht mehr bei der Polizei“, erklärte Genth weiter gegenüber T-Online. „Deshalb ist die Dunkelziffer extrem hoch: 98 Prozent der Diebstähle werden nicht angezeigt.“
Forderungen an Gesetzgebung und Justiz
Im Gespräch mit T-Online forderte Stefan Genth gesetzliche Änderungen, Investitionen in Sicherheit und eine bessere Ausstattung der Justiz. „Ich fürchte Zustände wie in den USA, wo fast alles hinter Glas liegt. Das ist ein Ausdruck von Misstrauen gegenüber allen Kunden – obwohl über 90 Prozent ehrlich sind.“ Der Staat müsse deshalb „härter durchgreifen“ und Strafverfolgungsbehörden besser ausstatten.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .