Der Ökonom Jens Südekum hat den aktuellen Handelsdeal zwischen der EU und den USA als pragmatisch nachvollziehbar, jedoch wirtschaftlich nachteilig für Europa bewertet. Er kritisiert insbesondere, dass die EU am Ende höhere Zölle akzeptieren musste, während die USA profitieren. Südekum sieht zwar Chancen für Nachverhandlungen, betont aber die schwache europäische Verhandlungsposition.
Kritik am EU-USA-Handelsabkommen
Jens Südekum, Chefberater von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD), hat den jüngsten Handelsdeal zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten als „realpolitisch nachvollziehbar, aber wirtschaftlich unvorteilhaft für Europa“ bezeichnet. In einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) schreibt Südekum: „Ein fairer Deal sieht anders aus.“ Laut Südekum sei besonders frustrierend, dass die von Trump angeführten Handelsungleichgewichte im Fall der EU gar nicht zuträfen, wenn Dienstleistungen und Kapitalströme berücksichtigt würden.
Kritische Stimmen aus der EU
Südekum verwies auf scharfe Kritik aus mehreren EU-Staaten. Dort werde die Einigung mit der US-Regierung unter Donald Trump teils als „Akt der Selbstverzwergung“ oder gar als „Todesstoß für den freien Welthandel“ gewertet. Er selbst hält diese Reaktion zwar für überzogen, kritisierte jedoch, dass Europa dem aggressiven Kurs Washingtons wenig entgegensetzen konnte. Zwar habe die EU mit dem Deal ein noch schlechteres Szenario abgewendet, müsse aber höhere Zölle in Kauf nehmen, während die USA wirtschaftlich klar profitierten.
Verhandlungsspielräume für die EU
Noch sei der Deal nicht endgültig, betont Südekum. Eine Liste mit Produkten, bei denen die USA auf Zölle verzichten wollen, könne Brüssel nutzen, um in künftigen Verhandlungen Spielräume zu erweitern und dem Abkommen mehr Substanz zu geben. Südekum erklärt dazu: „So kann aus der aktuellen Einigung noch ein echter Handelsdeal werden.“
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