Erstmals seit 35 Jahren ist die Zahl der Parteimitglieder in Deutschland wieder dauerhaft gestiegen. Wie aus neuen Daten des Politikwissenschaftlers Oskar Niedermayer hervorgeht, erhöhte sich die Mitgliederzahl aller Bundestagsparteien zum Jahresende 2024 um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders deutlich fiel das Wachstum bei der AfD und den Grünen aus. Dies berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ unter Berufung auf Niedermayers jährliche Parteienstudie.
Zahl der Parteimitglieder steigt erstmals seit 1990
Laut der jährlichen Studie des Berliner Politikwissenschaftlers Oskar Niedermayer sind die Mitgliederzahlen der deutschen Parteien zum Ende des Jahres 2024 deutlich gestiegen. Wie die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten, hat insbesondere der Bruch der Ampel-Koalition im November des Vorjahres den zuvor anhaltenden Abwärtstrend umgekehrt. Laut Niedermayer ergibt sich daraus erstmals seit 1990 eine positive Bilanz: Die Mitgliederzahlen aller Bundestagsparteien erhöhten sich im Saldo um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
AfD und Grüne mit starkem Mitgliederzuwachs
Am stärksten wuchs laut den Daten die AfD, deren Mitgliederschaft 2024 um rund 30 Prozent zunahm. Einen ähnlichen Anstieg hatte die Partei bereits im Jahr 2023 verzeichnet. Auch die Grünen konnten 2024 überdurchschnittlich viele neue Mitglieder gewinnen und steigerten ihre Mitgliederzahl um 23 Prozent. Dieser Trend hatte bereits im Jahr 2017 eingesetzt, war jedoch während der Regierungszeit der Ampel-Koalition durch eine zweijährige Stagnation unterbrochen. Die Linke legte den vorliegenden Daten zufolge ebenfalls zu und verzeichnete einen Anstieg um 17 Prozent.
Rückgang bei SPD und FDP
Zu den Verlierern der jüngsten Entwicklung zählen die beiden anderen Ampel-Parteien SPD und FDP. Der Mitgliederschwund bei den Sozialdemokraten setzte sich demnach in etwa gleichem Tempo wie in den Vorjahren fort. Infolgedessen verlor die SPD ihre Position als mitgliederstärkste Partei an die CDU. Beide Parteien verlieren laut Niedermayer saldiert jedoch seit Jahrzehnten Mitglieder. Die FDP büßte 2024 rund sechs Prozent ihrer Mitglieder ein – im Gegensatz zum Wahljahr 2021, als die Liberalen ein Wachstum von gut 17 Prozent verzeichneten.
Für seine jährliche Studie „Parteimitglieder in Deutschland“ an der FU Berlin wertet Oskar Niedermayer die Ein- und Austritte in die deutschen Parteien sowie deren Zusammensetzung und Verwurzelung in den Bundesländern aus. Den vorliegenden Daten zufolge war die Mitgliederzahl seit Beginn der gesamtdeutschen Zählung 1990 kontinuierlich gesunken – mit kurzfristigen Ausnahmen in den Wahljahren 2013 und 2017, die jedoch bald wieder ausgeglichen wurden. Der Wahlkampf 2021, der die Ampel-Koalition an die Macht brachte, hatte laut Niedermayer hingegen keine nennenswerten Eintritte mehr mobilisieren können.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
