Der Osnabrücker Stadtteil Westerberg kommt nicht zur Ruhe: Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr ist es dort zu einem Brand gekommen – stets im Umfeld des Campus und Wissenschaftsparks, stets betroffen: Mülltonnen und Wertstoffcontainer. Die wiederkehrenden Feuer werfen Fragen auf – und nähren die Sorge, dass ein Brandstifter sein Unwesen treiben könnte.
Brand im Januar: Mülltonnen und Holzschuppen zerstört
Den ersten größeren Einsatz verzeichnete die Feuerwehr bereits in der Nacht vom 18. auf den 19. Januar. Innerhalb nur weniger Stunden mussten die Einsatzkräfte gleich vier Brandherde im Westerberg löschen. In der Lise-Meitner-Straße brannten acht große Mülltonnen lichterloh – das Feuer griff sogar auf einen angrenzenden Holzschuppen über. Allein hier entstand ein Sachschaden von rund 25.000 Euro. Auch in den Straßen Am Natruper Steinbruch und Corsicaskamp standen Müllbehälter in Flammen. In einem Fall legten Unbekannte Papiermüll auf ein parkendes Auto und setzten ihn in Brand – ein aufmerksamer Zeuge verhinderte Schlimmeres.

Brand im März: Brennende Müllcontainer und beschädigte Fassade
Am frühen Morgen des 30. März schlugen die Flammen erneut zu: Wieder war die Lise-Meitner-Straße betroffen, wieder wurden mehrere Müllcontainer zerstört. Nur eine halbe Stunde später brannten in der nahegelegenen Artilleriestraße Tonnen an einem Mehrfamilienhaus. Diesmal wurde sogar die Fassade des Gebäudes beschädigt.

Brand im Mai: Mülltonnenbrand greift auf Fassade und Dachstuhl über
Am Abend des 1. Mai dann der bislang schwerwiegendste Vorfall: Um 23:44 Uhr wurde der Feuerwehr ein Brand am Clausewitzweg gemeldet. Die Flammen einer brennenden Mülltonne griffen auf die Fassade und den Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses über. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf rund 150.000 Euro. Glück im Unglück: Verletzt wurde niemand, alle Wohnungen bleiben weiter bewohnbar.

Gibt es einen Feuerteufel? Polizei hat noch keinen Anhaltspunkt
Immer wieder Mülltonnen, immer wieder derselbe Stadtteil, immer wieder in den späten Abend- oder frühen Morgenstunden. Bisheriger Gesamtschaden: geschätzt rund 200.000 Euro. Treibt etwa ein Feuerteufel in Osnabrück sein Unwesen? Auf Anfrage unserer Redaktion kann die Polizei Brandstiftung als Ursache weder bestätigen noch dementieren. Ermittelt werde in alle Richtungen.
„Bislang kann nicht gesagt werden, ob es bei den Bränden einen Zusammenhang gibt. Eine Brandursache ließ sich bei den Bränden leider nicht sicher feststellen, somit kann auch nicht eindeutig gesagt werden, ob es sich um vorsätzliche oder fahrlässige Inbrandsetzungen handelt“, so eine Polizeisprecherin. Einen konkreten Tatverdacht gegen eine Person gebe es ebenfalls nicht. Zeugen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben, sollen sich unter der Telefonnummer 0541/327-3103 (tagsüber) oder -2215 bei der Polizei zu melden.
