Der designierte Agrarminister Alois Rainer (CSU) hat eine Debatte um den Fleischkonsum an Schulen und Kitas ausgelöst. Grünen-Politiker Anton Hofreiter kritisiert Rainers Aussagen und warnt vor einem Kulturkampf im Bereich der Ernährung. Beide beziehen klar Position zu künftigen Ernährungsfragen und der Rolle der Politik.
Hofreiter warnt vor Kulturkampf in der Ernährungsdebatte
Anton Hofreiter, Bundestagsabgeordneter der Grünen, hat die jüngsten Äußerungen des designierten Agrarministers Alois Rainer (CSU) scharf kritisiert. Rainer hatte sich dafür ausgesprochen, dass auch an Schulen und Kitas regelmäßig Fleisch auf dem Speiseplan stehen solle. In einem Interview mit dem Fernsehsender „Welt“ sagte Hofreiter: „Ich halte persönlich überhaupt nichts von diesen Kulturkampf-Tönen im Bereich der Ernährung.“ Er fügte hinzu: „Und wenn es dann heißt, ‚Die Kinder sollen wieder mehr Fleisch essen‘ – ich glaube, es ist klug und richtig, das den Menschen selbst zu überlassen, was sie essen wollen.“ Laut Hofreiter sollte es Aufgabe eines Landwirtschaftsministers sein, politische Fragen wie Tierschutz, Grundwasserschutz und die wirtschaftliche Perspektive der Bauern zu klären: „Und nicht den Leuten vorzuschreiben, ob sie Fleisch essen sollen, ja oder nein.“
Rainiers Position: Fleisch soll bezahlbar und verfügbar bleiben
Der gelernte Metzgermeister und designierte Agrarminister Alois Rainer (CSU) hatte zuvor der Zeitung „Bild“ betont, dass ihm eine ausgewogene Ernährung, bei der auch Fleisch in Schulen und Kitas angeboten wird, wichtig sei. Rainer erklärte laut „Bild“: Fleisch müsse „ebenso auf dem Speiseplan stehen wie Obst und Gemüse“. In der Preisfrage zeigte er sich zuversichtlich: „Außerdem könne Fleisch künftig eher günstiger als teurer werden.“ Politisch verordnete Preisaufschläge über Mehrwertsteuer oder andere Abgaben lehnt er ab.
Unterschiedliche Schwerpunkte in der Agrarpolitik
Die unterschiedlichen Positionen in der Debatte spiegeln verschiedene Schwerpunkte in der Agrar- und Ernährungspolitik wider. Während Anton Hofreiter den Fokus auf Tierschutz und die wirtschaftliche Situation der Landwirte legt und individuelle Essgewohnheiten nicht politisch reglementiert sehen möchte, setzt Alois Rainer (CSU) auf die Beibehaltung und Erschwinglichkeit von Fleischprodukten im täglichen Speiseangebot von Bildungseinrichtungen.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .