Berlins ehemaliger Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hat den Sparkurs des aktuellen schwarz-roten Senats und seines Nachfolgers Joe Chialo (CDU) scharf kritisiert. Die von CDU und SPD geführte Koalition verfolge laut Lederer eine „brachiale Abrissbirnenmentalität“ in der Kultur, wie er der Samstagausgabe des „Tagesspiegel“ erklärte.
Kritik an Kultursparmaßnahmen
Klaus Lederer</strong, der von 2015 bis 2023 als Kultursenator tätig war, äußerte Bedenken über die Sparziele der aktuellen Koalition. "Mir fehlt jegliche Fantasie, wie die derzeit zur Debatte stehenden Summen in der Kultur erbracht werden sollen, ohne eine breite Schneise der Verwüstung zu hinterlassen", sagte er im Gespräch mit dem "Tagesspiegel". Dennoch räumte Lederer ein, dass auch in der Kultur Einsparungen möglich seien: "Ganz sicher geht vieles auch mit weniger Geld", so der Politiker.
Einseitige Kulturpolitik
Der ehemalige Kultursenator kritisierte die aktuelle Kulturpolitik als einseitig und von einem Abbau geprägt. „Die Frage, mit welchem Ziel der Senat Kulturpolitik betreibt, stellt sich dringlich. Bisher kann ich nur eine Richtung erkennen: Abbau“, sagte er. Lederer warf der CDU vor, kaum entfernt von einem Kulturverständnis der AfD zu agieren, indem sie Ressentiments gegenüber vermeintlich überflüssigen Kulturbereichen bediene.
Kritik an Chialos Vorschlägen
Joe Chialo</strong, der derzeitige Kultursenator, hatte vorgeschlagen, dass Kulturinstitutionen vermehrt mit Sponsoren kooperieren sollten. Diesen Vorschlag kritisierte Lederer scharf: "Ich betrachte diese Sprüche als Ausweichen auf einen Nebenschauplatz, weil dem Senator zur eigenen Verantwortung in dieser Frage nicht viel einfällt." Lederer warnte davor, dass Kunst so zum Privileg weniger Wohlhabender werde.
Wirtschaftliche Bedeutung der Kultur
Lederer hob auch die wirtschaftliche Bedeutung der Kultur für Berlin hervor. Er verwies darauf, dass von 13 Millionen Menschen, die 2024 Berlin besuchten, ganze 61 Prozent wegen der Kultur kamen. Die derzeitige Politik der Koalition könne seiner Meinung nach nur durch eine tiefsitzende Abneigung gegenüber Kultur erklärt werden. „Damit sägt man auch den Ast ab, auf dem man fiskalisch sitzt“, kritisierte Lederer, und forderte zugleich eine stabile Finanzierung der Kultur durch eine „gute Steuerpolitik“.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
