30 Jahre Museum Industriekultur: Osnabrück im Zeichen der Vergangenheit und Zukunft

Das Museum Industriekultur ist wohl jedem Osnabrücker ein Begriff. Auf dem Gelände der ehemaligen Kohlenzeche werden regelmäßig Schulklassen, Kindern und Erwachsenen die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Industrie nahegebracht. In diesem Jahr feiert das Museum 30 Jahre bestehen und zeigt neben der Mitmach-Jubiläumsaustellung eine interaktive Ausstellung zum Thema KI. Die Stadt Osnabrück ist seit Januar neue Gesellschafterin und Förderin des MIK.

30 Jahre erfolgreich Museum Industriekultur

1994 eröffnete das Museum Industriekultur im denkmalgeschützten Haseschachtgebäude der ehemaligen Kohlenzeche Piesberg. Hier lebt seit 30 Jahren die Geschichte der Industriekultur in Osnabrück weiter. Neben der Dauerausstellung besuchen jedes Jahr Tausende auch die wechselnden Sonderausstellungen. Im vergangenen Jahr 2023 wurden die Ausstellungen und Beiträge zu 375 Jahre Westphälischer Frieden gut angenommen, sodass sogar das Vor-Corona-Niveau mit rund 45.000 Besucherinnen und Besuchern weit übertroffen werden konnte.

Museumsjahr 2024 steht im Zeichen der Vergangenheit, aber auch der Zukunft

Regelmäßige Besucherinnen und Besucher kennen die Ausstellungsreihe „Industriekultur andernorts“. Aus verschiedenen Regionen werden hier industriekulturelle Orte in Fotos vorgestellt. In diesem Jahr wird das Museum Nordwolle Delmenhorst ab dem 25. Februar gezeigt. Ab dem 1. September startet eine weitere Fotoausstellung zum Thema „Industriekultur vor Ort“ und zeigt noch heute sichtbare, oder wenigstens zu erahnende industriekulturelle Orte und Gebäude in der Friedensstadt. Als Aktion im Jubiläumsjahr wird es außerdem Fotografien der letzten 150 Jahre für Zuhause zu kaufen geben. Die Ausstellung zu 30 Jahre MIK zeigt die Entwicklung des Museums und lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, die Zukunft des MIK mitzugestalten. Einen brandaktueller Fokus wird in der Ausstellung „Die letzte Erfindung der Menschheit? Künstliche Intelligenz“ gesetzt und lässt Personen ab 12 Jahren ausprobieren.

Jubiläumsausstellung 30 Jahre MIK eröffnet Mitgestaltung für die Zukunft

Die Jubiläumsausstellung, die zum Gründungsmonat am 1. September startet, wird mit einem großen Fest eingeleitet und zeigt, was es mit Industriekultur auf sich hat und wieso sie aus Osnabrück nicht wegzudenken ist. Die Entwicklung des Museums am Piesberg soll von den Anfängen bis zur Gegenwart in seiner Entwicklung nachvollzogen werden. Doch soll auch ein Blick in die Zukunft erfolgen: „Wir wollen gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern herausfinden, was Industriekultur in Zukunft bedeuten kann“, erklärt Sabine Sieverding, Kuratorin der Ausstellung 30 Jahre MIK. Osnabrück ist nach wie vor ein bedeutender Industriestandort, der von aktuellen Wandlungsprozessen in der Gesellschaft, Ökologie und Technik nicht unabhängig ist. Die Ausstellung soll den Osnabrückerinnen und Osnabrückern in verschiedenen Formaten eine aktive Beteiligung an der Zukunftsentwicklung des MIK bieten. Die erste Mitmachaktion startet schon im März: Auf der Internetseite, sowie per Mail oder Post, werden Osnabrücks Bürger gebeten ihre Erinnerungen an den Piesberg und das MIK zu teilen. 30 dieser Geschichten sollen in die Ausstellung ab September integriert werden.

Interaktive Ausstellung zu Künstlicher Intelligenz

„Wir wollen in diesem Jahr Zukunft und Geschichte in besonderem Maße miteinander verbinden. KI ist natürlich das Thema schlechthin, das vielfältig diskutiert wird. Deshalb haben wir uns für eine Ausstellung zu dem Thema entschieden“, berichtet Vera Hierholzer, Geschäftsführende Direktorin des MIK. Die Ausstellung startet am 3. Mai und wird in zwei Bereiche unterteilt. Die interaktive Ausstellung „I am A.I.“ (Ich bin Künstliche Intelligenz), die sich an Personen ab 12 Jahren richtet, ist von der Plattform IMAGINARY geliehen. Das MIK ergänzt mit Informationen zu KI vor der Haustür. Osnabrück hat sich in den letzten Jahren zu einem „Hotspot“ der KI-Forschung, zuletzt ergänzt durch das CIC im alten Ringlokschuppen, entwickelt.

Stadt Osnabrück ist neue Gesellschafterin des MIK

Mit dem Jubiläumsjahr schließt sich auch ein Kreis: Bei der Gründung 1994 war das MIK zunächst dem städtischen Kulturhistorischen Museum angegliedert und seit diesem Januar gehört die Stadt mit 25% wieder zu den Gesellschaftern des Museums. Seit 1998 wurde das Museum Industriekultur von der Stadt unabhängig eine eigene gGmbH mit der Sparkasse Osnabrück als konstanter Hauptgesellschafterin. „Das Museum Industriekultur hat eine wichtige Bedeutung für die Identität der Stadt Osnabrück. Hier werden die Vergangenheit, aber auch die Gegenwart und Zukunft thematisiert,“ erklärt Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann die Wichtigkeit des Museums, die auch Grund für den Einstieg der Stadt ist. Auch Ralf Hellige von der Sparkasse Osnabrück, die seit 1998 Hauptgesellschafterin ist, begrüßt die Beteiligung: „Die Unterstützung ist ein guter Schritt für die Zukunftsfähigkeit des Museums Industriekultur.“

Finanzierung des MIK gesichert

Die Sparkasse Osnabrück fördert das MIK schon seit vielen Jahren mit 800.000 Euro pro Jahr, damit das Tagesgeschäft möglich ist. Die Stadt Osnabrück hat eine Förderung in Höhe von etwa einer halben Millionen Euro für die nächsten drei Jahre beschlossen. Hierholzer zeigt sich dankbar: „Wir sind sehr froh über diese Entwicklung. Die Finanzierung ist damit erstmal gesichert.“ Die Sonderausstellungen und Projekte werden von unterschiedlichen Vereinen und Stiftungen extra gefördert.


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Hannah Meiners
Hannah Meiners
Hannah Meiners ist seit dem Dezember 2023 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikantin.

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