Michael Pazzini, heute Geschäftsführer der Boulderhalle in der Dammstraße, hatte schon immer den Traum, eine Kletterhalle zu eröffnen.

2009 fasste Pazzini den Entschluss, seine Idee zu verwirklichen und holte seinen jetzigen Geschäftspartner Thomas Hofer mit ins Boot. Da Pazzini gebürtig aus Osnabrück kommt, sollte seine Idee in seiner Heimatstadt umgesetzt werden. Lange Zeit gab die Immobiliensituation allerdings nicht das Passende her, bis man auf den Standort, der zwischen dem Zauberer von Oz und dem Nize auf der einen Seite und dem jetzigen Brücks auf der anderen Seite liegt, kam.

Die Entstehung einer Idee: Die Boulderhalle

Inneneinrichtung Zenit Boulderhalle
Inneneinrichtung Zenit Boulderhalle

Im Mai 2013, vor rund fünf Jahren, begann der Ausbau des Zenits. Im Dezember folgte die Eröffnung der Kletterhalle. „Viele Menschen kommen zu uns, weil man sich hier noch einmal wie ein kleines Kind fühlen kann. Trotzdem besteht das Problem, dass viele eine falsche Denkweise über die Boulderhalle haben. Es geistert die Auffassung umher, dass es sich bei unserer Halle um einen Indoorspielplatz, ähnlich wie Hoppla oder Ballorig, handelt. Deshalb wird uns ganz oft die Frage gestellt, ob auch Erwachsene hier zu finden seien.“ Und gerade für Erwachsene ist das Zenit interessant. „Es handelt sich quasi um einen Spielplatz für Erwachsene.“  Das bedeutet aber nicht, dass die Boulderhalle für Kinder nicht geeignet ist. Ganz im Gegenteil: Kindergerechte Routen lassen sich dort finden, bei denen die Griffe in kleineren Abständen an der Wand angebracht sind. Wer mit Kindern unter 14 Jahren bouldern möchte, muss eine 1:1 Betreuung wahrnehmen. Das bedeutet: Für ein Kind unter 14 Jahre muss ein Erziehungsberechtigter vor Ort sein.

Soziale Kontakte beim Bouldern knüpfen

Bouldern im Zenit
Bouldern im Zenit

„Bouldern ist für das Schließen sozialer Kontakte perfekt geeignet.“ Denn auch die drei Männer, Thomas Hofer, Michael Pazzini und Henning Gerwing, Stellvertretender Geschäftsführer, haben sich beim Bouldern kennengelernt. Pazzini und Hofer haben privat Boulderwände erworben, Routen konzipiert und diese im Wohnzimmer einer WG aufgebaut. Mit ca. 6 Leuten gestartet, wuchs das Interesse an dem Sport unter Freunden und Bekannten. Als der Platz nicht mehr ausreichte, erweiterten die beiden Männer die Fläche, indem sie den Standort auf das Kulturzentrum an der Petersburg verlagerten. Dort baute sich eine Community aus Boulderbegeisterten auf. Hier haben sie auch den heute Stellvertretenden Geschäftsführer Henning Gerwing kennengelernt. Michael Pazzini erzählte uns, dass sie einen Verteiler aufbauten, um noch mehr von der Sportart zu begeistern, „zu infizieren“. „Viele unserer Gäste kommen auch nur, um hier entspannt in der Sonne zu lernen, Leute zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen.“ Eigentlich waren die Tische und Bänken, auf denen man die Sonne genießen kann, nur für eine kleine Verschnaufpause gedacht, doch die Gäste des Zenits, die unter der Woche hauptsächlich aus dem Osnabrücker Umland und an den Wochenenden aus Holland, Bremen, Hannover, Bielefeld oder Münster kommen, haben aus diesem Angebot ein Café gemacht.

Bouldern für Jung und Alt

Von 6 bis 66 Jahren ist hier Jedermann anzutreffen. Natürlich erproben sich auch ein paar ältere Herrschaften, so ist der älteste Stammkletterer des Zenits ein 73-Jähriger. Auf 700 m² können die Besucher der Boulderhalle Bewegungsrätsel lösen, gemeinsam daran tüfteln, wie die Route zu bewältigen ist. „Wir planen die Boulderhalle auf 1000 m² Kletterfläche zu erweitern.“, gab uns Pazzini nach einem Rundgang Auskunft.