Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sieht die aktuelle Diskussion um die Kanzlerwahl als übertrieben an. In einem Interview mit der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv betonte er die Stabilität der aktuellen Bundesregierung und sprach über die Bedeutung vertrauensvoller Regierungsarbeit, stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen und die gesellschaftliche Rolle der Kirche.
Wüst: Kanzlerwahl kein Anlass für Dramatik
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die aufkommende Debatte um die jüngste Kanzlerwahl in Deutschland als überzogen bezeichnet. In der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv erklärte Wüst am Freitag: „Die Republik habe bereits 25 Kanzlerwahlen erlebt, davon 24 mit fehlenden Stimmen.“ Weiter führte er aus: „Nur weil es das erste Mal in Deutschland gewesen ist, dass es einen zweiten Wahlgang brauchte, sind solche dramatischen Sprachbilder dann doch ein bisschen drüber.“
Stabile Regierungsarbeit im Fokus
Mit Blick auf die Regierungskoalition hob Wüst die Bedeutung professioneller, geschlossener Zusammenarbeit hervor. „Diese Regierung ist stabil, und sie wird stabil arbeiten, weil alle Beteiligten wissen, um was es geht“, sagte Wüst in dem Interview mit RTL/ntv. Vertrauen entstehe durch gemeinsames Handeln: „Die beste Form von Vertrauensbildung ist, gemeinsam Dinge anzupacken und zu sehen, dass man das vertrauensvoll hinkriegt.“ Ein solches Vertrauen müsse von der Regierungsspitze ausgehen: „Dieses Vertrauen in der Zusammenarbeit muss gelebt werden und muss auch vorgelebt werden durch die Regierungszentrale.“
Der CDU-Politiker führte als Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit das Regierungsbündnis mit den Grünen in Nordrhein-Westfalen an. „Man muss gelegentlich der Partei die Realität zumuten. Und wenn man die Kraft dazu hat, dann ist man auch erfolgreich“, betonte er.
Wirtschaftliche Herausforderungen und internationale Zusammenarbeit
Im Hinblick auf die außenwirtschaftlichen Herausforderungen warnte Hendrik Wüst vor protektionistischen Tendenzen: „Diese ganze Zolldebatte ist überhaupt nicht gut für Deutschland“, sagte er in der Sendung „Frühstart“. Daneben hob er die Bedeutung Deutschlands innerhalb der Europäischen Union bei den Handelsbeziehungen mit den USA hervor und lobte die „direkte Reisediplomatie von Friedrich Merz nach Paris und Warschau“.
Für den Industriestandort Nordrhein-Westfalen forderte Wüst stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen. „Mein Heimatland ist ein Industrieland, und das wollen wir bleiben“, erklärte der Ministerpräsident. Dafür seien eine verlässliche Energiepolitik und Investitionsanreize entscheidend, um das Vertrauen in den Standort Deutschland wiederherzustellen.
Gesellschaft und Kirche
Auch zur gesellschaftlichen Rolle der Kirche äußerte sich Hendrik Wüst und sprach sich für einen sozialen und politischen Gestaltungsanspruch der Kirche aus: „Ich möchte keine Elitenkirche. Ich möchte eine Kirche, die sich um die Schwachen kümmert, die da auch das Wort macht.“ Mit Blick auf die umstrittenen Äußerungen von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) sagte er: „Ich habe keine Sorge, wenn die Kirche Politik macht. Ja, soll sie doch Politik machen.“
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
