Was Unternehmer über den LEI-Code wissen sollten

LEI ist ein Akronym und steht für Legal Entity Identifier. Dabei handelt es sich um einen zwanzigstelligen Code für Unternehmen, die am Finanzmarkt teilnehmen. Weil es sich bei der LEI-Nummer um einen weltweit standardisierten Code handelt, kann sie für Unternehmen auf der ganzen Welt angewendet werden und ermöglicht so eine genaue Zuordnung.

Wer benötigt eine LEI-Nummer?

Seit 2012 benötigt jedes Unternehmen weltweit, das am Finanzmarkt teilnehmen möchte, eine eigene LEI-Nummer. Auch Stiftungen, Organisationen oder sonstige juristische Personen sind von der Pflicht zur einzigartigen Rechtskennung nicht ausgenommen. Bis ins Jahr 2018 befand sich die Regelung in einer Art Toleranzphase.

Seit 2018 ist es Unternehmen jedoch unmöglich, meldepflichtige Finanzmarkt-Transaktionen durchzuführen, wenn sie sich nicht nur den LEI-Code authentifizieren können. Seit 2019 sind sogar Freiberufler und selbstständige Einzelpersonen dazu verpflichtet, den LEI zu beantragen, wenn sie aktiv auf dem Finanzmarkt auftreten möchten. Das Agieren auf dem Finanzmarkt beinhaltet unter anderen das Kaufen und Verkaufen von Aktien oder Fonds.

Wie kann man eine LEI-Nummer beantragen?

Die Beantragung des zwanzigstelligen Codes ist ein verhältnismäßig kleiner bürokratischer Akt, der in der Regel völlig unproblematisch verläuft. Wenn beim LEI Beantragen Deutschland der Sitz des Unternehmens ist, ist der Vorgang sogar online möglich. Unternehmer sollten dabei jedoch darauf achten, dass die ausgewählte Beantragungsstelle über eine Zulassung der GLEIF verfügt. Nur offizielle LEI-Nummern-Registrierungsagenten sind zur Vergabe des Codes berechtigt.

Ablauf der LEI-Beantragung

Im ersten Schritt gibt ein Repräsentant des Unternehmens die Unternehmensdaten in die Eingabemaske ein. Anerkannte Registrierungsagenten verfügen in der Regel über eine Schnittstelle zum Handelsregister, so dass es ihnen möglich ist, relevante Daten direkt dort abzurufen und eingegebene Daten auf Richtigkeit zu prüfen. Nur wenn die Unternehmensinformationen den LEI-Standards genügen, kann die Bearbeitung fortgesetzt werden.

Weil der LEI-Code meist mittel- oder langfristig genutzt werden soll, kann es sinnvoll sein, bereits bei der Beantragung einen entsprechenden Gültigkeitszeitraum auszuwählen. Die verlängerte Gültigkeit kann dabei bis zu fünf Jahre betragen. Kann alles abgewickelt werden, erfolgt im letzten Schritt die Zahlung. Unternehmer erhalten selbstverständlich eine ordentliche Rechnung. Die Vergabe der gültigen Kennung nimmt meist nur wenige Minuten in Anspruch.

Die Kosten für die LEI variieren von Vergabestelle zu Vergabestelle. Sie stellen jedoch stets eine jährliche Gebühr dar und beinhalten Kosten für Vorschriften, Verwaltung und Systemwartung. Vergabestellen wie die Deutsche LEI bieten ihren Kunden außerdem hochklassigen Service.

Wozu dient die LEI-Nummer?

Der eindeutige Identifikations-Code wurde in Folge der Bankenkrise von 2008 entwickelt und eingeführt. Ziel war es, für mehr Transparenz auf dem Finanzmarkt zu sorgen, indem teilnehmende juristische Personen global identifiziert werden können. Damit sollen undurchsichtige Verwicklungen und Verknüpfungen reduziert werden, die den Markt wie in der Vergangenheit ins Ungleichgewicht bringen könnten.

Es war vor allem die Pleite des etablierten Bankhauses Lehman Brothers, die deutlich gemacht hat, wie wichtig Transparenz und Regulierung sind. Nur das Umstellen auf einen global einheitlichen Standard schaffte die entsprechenden Voraussetzungen, um Verschleierungen und Missbrauch in der Finanzbranche zu verhindern.

Die LEI bietet die ideale Basis dazu, denn sie hilft nicht nur bei der eindeutigen Identifizierung einzelner Akteure, sondern liefert auch noch mehr relevante Informationen – zum Beispiel darüber, ob ein Unternehmen mit anderen Institutionen und Akteuren verbunden ist.

Wie setzt sich die LEI-Nummer zusammen?

Pro LEI-Kennung werden zwanzig Zeichen vergeben, darunter Buchstaben und Ziffern. Grundlegend kann man jede LEI in drei Glieder zerlegen:

Die ersten 4 Zeichen der LEI dienen als Identifikation der LOU. LOU steht für Local Operating Unit und bezieht sich somit auf die GLEIF-zertifizierte Vergabestelle.

Die Zeichen 5 bis 18 gelten als Identifikationsnummer der jeweiligen juristischen Person. Die letzten Zeichen stellen die Überprüfung der Identität einer juristischen Person dar. Sie sind vom Zweck her also mit Zeichen 3 und 4 einerIBAN-Nummer vergleichbar.

LEI Nummer verlängern

Bei einem Erstantrag wird der LEI-Code in der Regel für maximal fünf Jahre vergeben. Meist möchten Unternehmen die eindeutige Kennung aber auch nach Ablauf der Gültigkeit noch weiterverwenden. In solch einem Fall muss eine LEI-Verlängerung beantrag werden. Wickelt man diese bei dem LOU-Anbieter ab, bei dem schon der Erstantrag gestellt wurde, geht das besonders schnell.


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Redaktion Hasepost
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