Warum hören wir im Alter schlechter?

Sehr viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens eine deutliche Abnahme der Hörfähigkeit. Diese Abnahme der Leistung einer unserer wichtigsten Sinne, bringt unangenehme Folgeerscheinungen mit sich, zu denen nicht zuletzt auch die soziale Isolation gehört. Warum genau wir im Alter häufig an einer Hörminderung leiden und welche Wege es gibt, darauf zu reagieren, erfährt man hier.

Ursachen für eine Hörminderung

Eine der häufigsten Ursachen ist die sogenannte Altersschwerhörigkeit. Dieses Phänomen ist, wie so viele gesundheitliche Probleme im Alter, eine Abnutzungserscheinung. Im Ohr befinden sich feine Haarzellen, die durch Schallwellen in Schwingung geraten. Diese Schwingungen werden in elektrische Impulse umgewandelt und danach im Gehirn prozessiert. Im Alter brechen viele dieser Haarzellen ab oder sind beschädigt. Sie können dadurch nicht mehr vollumfänglich funktionieren. Dieser Effekt beginnt häufig ab dem 40. Lebensjahr und setzt sich schleichend, oft beinahe unbemerkt fort.

Ein weiteres häufig beobachtetes Phänomen ist die Hörminderung durch eine zu hohe Lärmbelastung. Viele Menschen arbeiten und leben in teilweise sehr lauten Umgebungen. Dies wird ab einem Geräuschpegel von über 85 Dezibel zu einem echten Problem. Ist man häufig einer Geräuschkulisse in diesem Bereich ausgesetzt, beschleunigt sich der Abnutzungsprozess der Haarzellen enorm.

Natürlich können auch Krankheiten wie Mittelohrentzündungen oder ähnliches zu einer dauerhaften Hörminderung führen. Diese sind zwar altersunabhängig, aber natürlich steigt mit der Lebensdauer auch die Wahrscheinlichkeit, an einer Krankheit mit hörmindernden Folgen zu erkranken. Aber für alle Betroffenen gibt es glücklicherweise Hörgeräte, die die Hörfähigkeit um einiges erhöhen kann.

Grade der Schwerhörigkeit und Hörhilfen

Die gängigste Variante zur Verbesserung der Hörfähigkeit sind Hörgeräte. Dabei kann die Art der Hörgeräte stark variieren. Ebenso stark unterscheiden sich die Hörgeräte Preise. Viel wichtiger ist aber zunächst die Frage, ab wann es überhaupt sinnvoll ist, einen Hörgeräteakustiker zu konsultieren. Bei der Hörfähigkeit spielen zwei Messwerte eine entscheidende Rolle. Der erste ist die Frequenz, die in Hertz gemessen wird. Der zweite ist die Lautstärke, die bekanntermaßen in Dezibel gemessen wird. Auf der Basis dieser beiden Werte wird die sogenannte Hörschwelle berechnet, die Auskunft darüber gibt, ab welchem Wert man einen Höreindruck wahrnimmt.

Die optimale Hörschwelle wird definiert als 0 Dezibel bei 2000 Hz. Eine Abweichung bis zu 20 Dezibel gilt als normal. Liegt die eigene Hörschwelle in diesem Bereich, gilt man als normalhörig. Bei einer Abweichung, die darüber liegt, also ungefähr zwischen 20 und 40 Dezibel, spricht man von einer geringgradigen Schwerhörigkeit. Zur Veranschaulichung kann man in diesem Bereich davon ausgehen, dass etwa das Rauschen von Blättern oder auch das Ticken einer Armbanduhr nicht mehr wahrgenommen werden. Eine mittelgradige Schwerhörigkeit liegt vor, wenn man allgegenwärtige Hintergrundgeräusche nicht mehr wahrnehmen kann. Dies ist bei einer Abweichung von circa 40 bis 60 Dezibel der Fall. Oberhalb der 60 Dezibel spricht man von einer hochgradigen Schwerhörigkeit. In diesen Bereichen ist das Verfolgen eines Gesprächs in normaler Lautstärke nicht mehr möglich. Bei einer Abweichung von über 80 Dezibel wird gemeinhin von an Gehörlosigkeit grenzender Schwerhörigkeit gesprochen.

Gegen viele Ursachen der Hörminderung gibt es inzwischen wirkungsvolle Therapien. Die Altersschwerhörigkeit ist jedoch kaum abzuwenden. Bewegt man sich bezüglich der Schwerhörigkeit in einem Bereich, in dem der Alltag stark beeinträchtigt ist, wird es Zeit sich über Hörhilfen und weitere Möglichkeiten zu informieren, die Abhilfe schaffen können. Man sollte diese Schritte keinesfalls auf die lange Bank schieben. Die soziale Teilhabe an der Gesellschaft hängt wesentlich von einem gesunden Gehör ab.

Altersschwerhörigkeit ist kein endgültiges Schicksal

Auch wenn viele ältere Menschen nur ungern über derartige Probleme sprechen und Gebrechen wie etwa die Altersschwerhörigkeit oft zu ignorieren versuchen, sollte man dies keinesfalls zu lange tun. Heutzutage gibt es Hörhilfen, die einem eine Rückkehr in das soziale Leben ermöglichen und einem die Sinneswahrnehmung zurückgeben können, die man aus jungen Jahren gewöhnt war. In jedem Fall sollte man nicht lange zögern, wenn man an sich selbst oder anderen eine Schwerhörigkeit feststellt. Denn das Gehör ist einer unserer wichtigsten Sinne.

 

 


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Redaktion Hasepost
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