Umweltbundesamt fordert Reduzierung der Tierhaltung für Klimaschutz

In der Diskussion um die Umgestaltung der Tierhaltung in Deutschland unterstreicht das Umweltbundesamt die Bedeutung der Landwirtschaft für den Klimaschutz. Eine nachhaltige Reduzierung der Tierzahlen ist laut UBA-Präsident unerlässlich für einen wirksamen Klimaschutz in der Landwirtschaft. Er empfiehlt weiterhin eine Senkung des Konsums tierischer Produkte und eine Überprüfung der Einbeziehung der Landwirtschaft in den Emissionshandel.

Reduzierung der Tierzahlen für wirksamen Klimaschutz

Dirk Messner , Präsident des Umweltbundesamts (UBA), äußerte gegenüber der “Neuen Osnabrücker Zeitung”, dass “Wirksamer Klimaschutz in der Landwirtschaft […] ohne eine schrittweise Reduzierung der Tierzahlen nicht möglich” sei. Messner empfahl die Entwicklung eines Fahrplans, der unter Berücksichtigung der Klimaschutzziele festlegt, wie viele Nutztiere in Deutschland zukünftig gehalten werden können. Dies würde auch Landwirten Planungssicherheit bieten.

Senkung des Konsums tierischer Produkte

Messner betont jedoch, dass es nicht nur darum gehe, weniger Schweine oder Rinder in Deutschland zu halten. “Gleichzeitig muss auch der Konsum tierischer Produkte weiter sinken, wenn wir die Klimaziele in der Landwirtschaft erreichen wollen.” Er warnt, dass sonst das nicht mehr in Deutschland produzierte Fleisch aus dem Ausland importiert werden würde. Zudem sind laut Messner sowohl Gesundheits- als auch Klimaforschung sich einig, “dass ein geringerer Fleischkonsum sowohl Menschen als auch der Umwelt guttut”.

Forderung nach Mehrwertsteueranpassung und Emissionshandel

Vor diesem Hintergrund spricht Messner sich für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von derzeit sieben auf 19 Prozent bei tierischen Lebensmitteln aus und zugleich eine Absenkung bei pflanzlichen Lebensmitteln. Ein ähnlicher Vorschlag wurde zuletzt von der sogenannten Zukunftskommission Landwirtschaft gemacht, die verschiedenste Interessenvertreter umfasst – von der Landwirtschaft bis hin zum Umweltschutz.

Darüber hinaus erläutert der UBA-Präsident, dass derzeit geprüft wird, “ob und unter welchen Bedingungen die Landwirtschaft zukünftig in den Emissionshandel mit einbezogen werden sollte.” Daraus resultierende Preiserhöhungen für Fleischprodukte könnten Kaufentscheidungen im Sinne des Klimas und der Gesundheit beeinflussen. Messner betont jedoch, dass die sozialen Auswirkungen berücksichtigt werden müssen und schlägt öffentlich unterstützte, klima- und gesundheitsförderliche Kantinenangebote in Kitas, Schulen oder Altenheimen vor.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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