Tafeln in Deutschland können hoher Nachfrage nicht mehr gerecht werden

Die hohe Nachfrage übersteigt das Angebot bei vielen deutschen Tafeln, und Hunderte von ihnen sind gezwungen, Bedürftige auf Wartelisten zu setzen oder ihre Öffnungszeiten zu kürzen. Neben der Inflation und dem Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine hat die geringe Höhe von Löhnen und Renten dazu geführt, dass mehr Menschen auf diese Freiwilligenorganisationen angewiesen sind.

Hunderte Tafeln können hohe Nachfrage nicht mehr erfüllen

Laut Andreas Steppuhn, dem Vorsitzenden des Tafel-Dachverbandes, können viele Tafeln in Deutschland der gestiegenen Nachfrage nicht mehr gerecht werden. “Insgesamt hat rund ein Drittel der Tafeln in Deutschland temporäre Aufnahmestopps oder Wartelisten”, erklärte Steppuhn dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”.

Zusätzlich dazu mussten einige Tafeln ihre Öffnungszeiten verkürzen. “Es kann immer nur das verteilt werden, was tatsächlich an Lebensmitteln da ist”, betonte Steppuhn. Es gibt etwa 1.000 Tafeln in Deutschland, und im Vergleich zu den Vorjahren besuchen laut Steppuhn im Durchschnitt 50 Prozent mehr Menschen diese Einrichtungen.

Steigende Kundenzahlen und Gründe dafür

In 2023 sei die Anzahl der regelmäßigen Tafelbesucher auf 1,6 bis zwei Millionen Menschen angestiegen. Als Gründe dafür nannte Steppuhn mehrere Faktoren, darunter die Inflation und den Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine.

Die Rolle der Tafeln in der Gesellschaft

Steppuhn betonte die Rolle der Tafeln als freiwillige Organisationen, die Menschen mit geretteten Lebensmitteln zusätzlich unterstützen. “Wir machen keine Vollversorgung”, stellte Steppuhn klar. In Krisenzeiten hätten Ämter den Menschen sogar geraten, sich zusätzlich bei den Tafeln versorgen zu lassen.

Kritik an dem aktuellen System

Der Vorsitzende des Tafel-Dachverbandes kritisierte, dass die Löhne und Renten in Deutschland zu niedrig seien, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. “In Deutschland kommen die Menschen mit Löhnen und Renten nicht über die Runden – und das spüren die Tafeln”, sagte Steppuhn. Daher besuchen nicht nur Arbeitslose oder Obdachlose die Tafeln, sondern auch Menschen mit niedrigen Renten oder Mindestlohn-Jobs.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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