Studie enthüllt: Online-Plattformen brechen häufig Verbraucherschutzregeln

Die großen Online-Plattformen verstoßen nach einer Studie des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) weiterhin oft gegen die EU-Verbraucherschutzregeln.

Verstöße gegen Kontakt- und Transparenzpflicht

Die Studie, welche am Mittwoch veröffentlicht wurde, zeigt, dass Mängel bei der Pflicht zu Kontaktangaben und der Transparenz von Empfehlungssystemen bestehen. Laut VZBV-Vorstand Ramona Pop müssen sich Verbraucher darauf verlassen können, geschützt zu sein vor unfairen Praktiken auf Online-Plattformen. “Die sehr großen Anbieter hatten ausreichend Zeit, die neuen Vorgaben aus Brüssel umzusetzen”, so Pop. Sie bezieht sich auf den Digital Services Act (DSA) der EU, der seit dem 25. August die Anbieter dazu verpflichtet, eine zentrale, leicht zugängliche Kontaktstelle für Nutzer anzugeben.

Kritik an mangelnder Zugänglichkeit

Trotz dieser Vorgaben ist laut der Studie eine Kontaktmöglichkeit für Nutzer oftmals nicht leicht zugänglich. Bis zu fünf Klicks könnten notwendig sein, um eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer einzusehen oder einen Kundenchat zu nutzen. Verbraucherschützer kritisieren zudem, dass stattdessen Selbsthilfelösungen hervorgehoben werden.

Unzureichende Umsetzung von Transparenzregeln

Außerdem sind die Online-Dienste-Anbieter verpflichtet, deutlich anzugeben, nach welchen Kriterien die Empfehlungen und Rankings ihrer Angebote entstehen. Laut der Studie des VZBV haben die untersuchten Anbieter, darunter Amazon, Google-Suche und Zalando, diese Regelung zum Stichtag nicht oder nicht ausreichend umgesetzt. Der Bundesverband bemängelt, dass diese Anbieter in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) nicht über die Parameter ihrer Empfehlungssysteme informieren. Einzig der Anbieter Booking verweise in seinen AGB auf weitere Informationen zum Ranking von Suchergebnissen.

Persönliche Empfehlungen nur bedingt steuerbar

Darüber hinaus gibt es bei den meisten untersuchten Plattformen keine Möglichkeit, persönliche Empfehlungen einfach zu deaktivieren. Lediglich bei Booking und Zalando kann dies mit einem Klick erfolgen, jedoch bleibt unklar, ob dies tatsächlich Profiling ausschließt. Bei der Google-Suche sind dagegen mindestens drei Klicks erforderlich, um Informationen zum Ranking der Suchergebnisse zu erhalten.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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