Sommerliche Wasser-Einschränkungen und Medikamentenrückstände erwartet

Die Vorsitzende der deutschen Amtsärzte, Kristina Böhm, warnt vor anhaltenden Einschränkungen der Trinkwassernutzung und zunehmenden Medikamentenrückständen im Wasser. Sie sieht die Leistungsgrenzen der Klärwerke erreicht und erwartet in diesem Sommer erneut längere Hitzephasen mit drohenden Bewässerungsverboten.

Trinkwassernutzung durch Hitzephasen eingeschränkt

Die Vorsitzende der deutschen Amtsärzte, Kristina Böhm, prognostiziert für diesen Sommer erneut erhebliche Einschränkungen bei der Nutzung von Trinkwasser. “Ich fürchte, dass es dieses Jahr wieder zu längeren Hitzephasen kommt”, sagte Böhm den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie fügte hinzu, dass in vielen Landesregionen die Grundwasserreserven seit einigen Jahren stark leiden. “In trockenen Sommern sinken die Pegel oft so stark, dass das Wasser nicht mehr für alles reicht. Wir hatten ja schon Wasserverbote für Pools oder Rasensprenger”, erklärte sie.

Mögliche langfristige Einschränkungen

Sollte sich die Situation nicht verbessern, könnten laut Böhm die Bürger nicht nur während der Hitzephase, sondern das ganze Jahr über mit Einschränkungen rechnen. “Denkbar wäre zum Beispiel, dass die Bewässerung von Gärten und Grünanlagen komplett eingestellt werden muss.” Selbst Autowaschanlagen könnten dann ihren Betrieb einstellen müssen. Sogar temporäre Wassersperrungen könnten im nächsten Schritt notwendig werden.

Medikamentenrückstände belasten das Wasser

Böhm warnte zudem vor einem weiteren Problem – Medikamentenrückstände im Trinkwasser: “Das Problem wird größer. Wir messen regelmäßig solche Rückstände von Medikamenten.” Sie erklärte, dass dies unter anderem daran liege, dass viele Menschen ihre abgelaufenen oder nicht mehr benötigten Arzneimittel über die Toilette entsorgten. Darüber hinaus gelangten immer mehr Antibiotika aus landwirtschaftlichen Betrieben in das Abwasser. “Die Klärwerke kommen hier an ihre Grenzen”, warnte sie. Ein umfangreicheres Filtern der Rückstände würde das Wasser erheblich verteuern. Daher werde gegenwärtig nur so weit gefiltert, dass die Medikamentenreste keine Wirkung mehr hätten.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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