Social Responsibility: Umweltschutz von Grund auf mitdenken

Titelfoto: Stock Adobe © Yuttana Studio

Die Zahl der Unternehmen, die sich im Rahmen der Social Responsibility mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz auseinandersetzen, nimmt kontinuierlich zu. Dabei lassen sich eigene betriebliche Maßnahmen, die zum Umweltschutz beitragen, auch ohne große Investitionen umsetzen. Wichtig ist es, das Prinzip der Nachhaltigkeit von Grund auf in die unternehmerischen Strukturen miteinzubeziehen.

Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sind in aller Munde und längst in allen Bereichen der Gesellschaft angekommen. Immer mehr Verbraucher achten bei eigenen Kaufentscheidungen auch darauf, ob Waren klimafreundlich produziert oder transportiert werden. Unternehmen, gleich welcher Größe und Branche, stellt das vor besondere Herausforderungen. Doch während große Unternehmen immer stärker in Konzepte zum Umweltschutz investieren, bleiben die kleineren Firmen zusehends zurück. Dabei ist auch für sie Nachhaltigkeit ein Thema, mit dem sie sich zwangsläufig auseinandersetzen müssen.

Gesellschaftlicher Druck bewegt zum Umdenken

Es ist noch gar nicht so lange her, als Unternehmen, bis auf wenige Ausnahmen, eher distanziert auf Ansätze zum Umweltschutz reagiert haben. In den letzten Jahren hat sich das geändert. Wesentlicher Antrieb dieser Entwicklung war von Anfang an der gesellschaftliche Druck. Immer mehr Verbraucher setzen es mittlerweile voraus, dass auch die Marke des Vertrauens Maßnahmen ergreift, um die eigene Umweltbelastung zu minimieren.

Für die Betriebe werden damit Investitionen in den Umweltschutz und nachhaltige Geschäftsabläufe zusehends zur unternehmerischen Notwendigkeit. Doch nicht nur Kunden sehen in entsprechenden Strategien weniger eine Kür als vielmehr eine Pflicht: Auch Investoren machen sich häufiger schon im Voraus ein Bild darüber, ob ein Unternehmen bestmöglich für die Themen der Zukunft gewappnet ist. Hierzu gehören Nachhaltigkeit und Umweltschutz gleichermaßen.

Müsli, Stock Adobe © js-photo
Müsli, Stock Adobe © js-photo

Darüber hinaus kann ein nachhaltiges Handeln positive Marketing-Effekte nach sich ziehen, von denen das Unternehmen langfristig profitiert. Die verschiedenen Gründe zeigen vor allem eins: Mittelfristig wird die Social Responsibility ein Thema, mit dem sich Unternehmen letzten Endes auch aus wirtschaftlicher Sicht mehr und mehr auseinandersetzen müssen.

Moralische Verstöße vermeiden

Große Unternehmen wissen längst: Ohne Social Responsibility können sie langfristig nicht am Markt bestehen, denn der Verbraucher zögert nicht, moralische Verstöße zu bestrafen. Themen wie die Erderwärmung, der Wasseranstieg der Meere, der Dieselskandal und der Kohleausstieg dominieren die Medien bis heute. Die Sensibilität gegenüber diesen Themen hat auch auf Seiten der Verbraucher stark zugenommen.

Unternehmen, die sich hier große Fehler leisten, werden allzu oft an den Pranger gestellt. Solche moralischen Verstöße der Marken verbreiten sich gerade in Zeiten des mobilen Webs in einer rasanten Geschwindigkeit. Genau das heißt es auf Seiten der Unternehmen zu vermeiden, denn werden diese Verstöße erst einmal bekannt, sind sie allzu oft die Grundlage eines regelrechten Shitstorms. Dieser kann nicht nur dem Image eines Unternehmens, sondern auch der Wirtschaftlichkeit nachhaltig Schaden zufügen.

Stock Adobe © Halfpoint
Demonstration, Stock Adobe © Halfpoint

Gleichzeitig kann ein ausgeprägtes Engagement im Umweltschutz natürlich auch dazu beitragen, dass sich das Image positiv verändert und sich die Verbraucher bewusst für einen Wechsel der Marke entscheiden. Jede Investition in den Umweltschutz ist für die Unternehmen also eine Investition in die eigene Zukunft. Darüber hinaus wird die Sensibilität der Verbraucher zum Umweltschutz in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen.

Umweltschutz geht auch ohne große Investitionen

Viele kleine Unternehmen erklären immer wieder, dass sich ein nachhaltiges Handeln, so wie es sich die Gesellschaft wünscht, nicht leisten können. Grundsätzlich haben kleine Betriebe sicherlich nicht die finanziellen Möglichkeiten der großen Player. Doch Umweltschutz und Nachhaltigkeit hängen nicht vom Investitionsbudget ab, sondern lassen sich bereits durch ein generelles Umdenken praktizieren. Möglichkeiten hierfür gibt es viele.

Wer sich aber authentisch nachhaltig präsentieren möchte, muss zwangsläufig bei den Mitarbeitern beginnen. Die sind nicht nur maßgeblich für den Erfolg eines Unternehmens verantwortlich, sondern auch dafür, wie nachhaltig oder umweltfreundlich ein Betrieb agiert. Daher ist es immer wichtig, dass zunächst die Mitarbeiter dafür sensibilisiert werden, mehr für den Umweltschutz zu tun. Möglichkeiten hierfür gibt es viele.

So können Ressourcen gespart werden, wenn die Computer bei Abwesenheit wirklich ausgeschaltet werden. Weiterhin sollte in den Sanitärräumen der Mitarbeiter auf einen bewussten Umgang mit Papierhandtüchern geachtet werden. Es kann sich auch lohnen, diese durch Handtrockner zu ersetzen.

Altglascontainer, Stock Adobe © Photo Sesaon
Altglascontainer, Stock Adobe © Photo Sesaon

Ein weiteres Thema, bei dem es wirklich viel Potenzial nach oben gibt, ist die Mülltrennung. Während diese in vielen Haushalten bereits mit aller Konsequenz betrieben wird, sieht das in den Unternehmen anders aus. Auch hier sollten Personalverantwortliche noch einmal an das Team appellieren. In diesem Fall ist es aber auch wichtig, dass die Ressourcen für die Mülltrennung gegeben sind.

Partner nachhaltig auswählen

Jedes Unternehmen ist früher oder später natürlich auch auf die Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern angewiesen. Auch hier kann viel für einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Umgang getan werden.

Wichtig ist beispielsweise auch bei den Dienstleistern darauf zu achten, dass diese umweltfreundlich agieren und sich für den bewussten Umgang mit Ressourcen einsetzen. Ein Beispiel hierfür sind Hersteller von Druckerzeugnissen. Bei der Auswahl einer umweltfreundlichen Druckerei sollten sich Betriebe versichern, dass dort auf einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen Wert gelegt wird, zum Beispiel durch Kompostierung oder den Einsatz von Druckerzeugnissen aus Graskarton oder Recyclingpapier.

Denn selbst wenn die Meinung, dass Papier aus wiederverwerteten Materialien minderwertig ist, immer noch weit verbreitet ist: Recyclingpapier steht den Standardmaterialien weder in Bezug auf die Stabilität noch auf die Handhabung in etwas nach. Außerdem ist es nicht teurer und kann sowohl für Blöcke und Visitenkarten als auch für Briefpapier Verwendung finden.

Videokonferenz, Stock Adobe © Amdrey Popov
Videokonferenz, Stock Adobe © Amdrey Popov

Auch bei Dienstreisen sollten Unternehmen offen für ein Umdenken sein. Nicht immer ist sie zwingend erforderlich. Es besteht oftmals auch die Möglichkeit, wichtige Angelegenheiten in einer Videokonferenz zu besprechen. Moderne Technologien bieten hier ganz unterschiedliche Ansätze.

Weiterhin müssen Dienstreisen nicht immer mit den eigenen Firmenwagen vorgenommen werden. Es ist oft möglich, auf die Bahn umzusteigen. Sind größere Investitionen im Unternehmen möglich, kann es sich für den Betrieb ebenfalls lohnen, in eine neue Fahrzeugflotte mit Hybrid- oder Elektromotoren zu investieren.

Bei Technik auf Energieverbrauch achten

Auch in den Büroräumen gibt es viel Potenzial für das Etablieren umweltfreundlicher Handlungsweisen. Der erste Ansatz ist hier natürlich die Büroausstattung. Wenn ohnehin die Anschaffung neuer technischer Komponenten erforderlich ist, sollten Unternehmen stest für sparsame Geräte entscheiden, die dem aktuellen Energiestandard entsprechen. Das schließt die IT-Peripherie wie Monitore mit ein, aber auch Großgeräte wie den Kühlschrank aus der Mitarbeiterküche sowie das Heizungssystem. So sollten die Thermostate der Heizungen individuell programmierbar sein, sodass diese auch nur dann Energie verbrauchen, wenn es erforderlich ist.

Der zweite Blick geht auf die Stromversorgung. Woher bezieht das Unternehmen seinen Strom? Hier kann ein einfacher Vertragswechsel rasch Entlastung schaffen. Es gibt viele Stromanbieter, die mittlerweile einen reinen Ökotarif anbieten. In diesem Fall wird ausschließlich Strom geliefert, der durch erneuerbare Energien gewonnen wurde. Die Mehrkosten halten sich hier wirklich in Grenzen und für die Unternehmen ist es ein gutes Argument, das im eigenen Marketing hervorgehoben werden kann.

Stromzähler, Stock Adobe © studio v-zwoelf
Stromzähler, Stock Adobe © studio v-zwoelf

Ist der Spielraum für klimafreundliches Handeln ein wenig größer, kann über den Kauf der sogenannten CO2-Zertifikate nachgedacht werden. Betriebe, die diese Zertifikate kaufen, können dadurch zu Ausgleichsmaßnahmen beitragen. Die Art und der Umfang dieser Maßnahmen richten sich prinzipiell nach der Menge des CO2-Ausstoßes. Der Erwerb solcher Zertifikate muss genau geplant und koordiniert werden, sodass der damit verbundene Aufwand recht hoch ist.

Die aufgeführten Beispiele zeigen, dass es für jedes Unternehmen passend zu dessen Möglichkeiten viele Ansätze gibt, die zu einem umweltfreundlichen und nachhaltigen Handeln beitragen können. Wichtig hierbei ist aber in jedem Fall, Nachhaltigkeit nicht als Trend, sondern als ganzheitliche Sichtweise zu begreifen, die Tag für Tag aufs Neue gelebt werden muss.


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Redaktion Hasepost
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