Skandale lassen Zustimmung für AfD sinken, sagt Wahlforscher

Die AfD könnte infolge der Russland- und China-Skandale bei der Europawahl weniger Zustimmung erhalten als erwartet, prognostiziert Wahlforscher Manfred Güllner. Dieser Trend könnte sich auch bei den anstehenden Kommunalwahlen in acht Bundesländern zeigen.

Kein Durchmarsch für die AfD erwartet

Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, erklärte gegenüber dem “Tagesspiegel” (Freitagsausgabe), er rechne bei der Europawahl mit keinem Durchmarsch der AfD, das werde eher ein mäßiges Ergebnis. “Es ist gut möglich, dass die AfD hinter der SPD landen wird”, prognostizierte er. Die Europawahl findet am 9. Juni statt. Laut der jüngsten Umfrage zur Europawahl vom 12. April sieht die Forschungsgruppe Wahlen die AfD bei 16 Prozent.

Einfluss von Skandalen und Protesten

Bereits die Diskussion um das Potsdamer Treffen, die Remigrationspläne der AfD und die vielen Demos gegen die AfD führten nach Güllners Einschätzung zu sinkender Zustimmung. Sein Institut sehe die AfD derzeit ebenfalls bei 16 Prozent, nach 23 Prozent Ende 2023. Die AfD hatte 2019 noch 11 Prozent erreicht.

Schwache Verankerung in Kommunen

In den Bundesländern, die am 9. Juni ebenfalls ihre kommunalen Vertretungen wählen, dürfte die AfD laut Güllner nicht so gut abschneiden: “In den Städten und Gemeinden ist die AfD doch bisher nur schwach verankert.” Am 9. Juni finden in acht Bundesländern Kommunalwahlen statt, darunter der gesamte Osten außer Berlin und Baden-Württemberg.

Auswirkung der Skandale auf die Wählerstimmen

Es gibt laut Güllner zwei Gruppen von AfD-Wählern, “die überzeugten Rechtsradikalen und die Wütenden, Verärgerten, Unzufriedenen”. Die neuen Vorwürfe gegen die AfD, ob Geldzahlungen aus Russland oder Spionage für China, ließen “die rechtsradikalen Wähler unbeeindruckt. Die anderen potenziellen Wähler werden nun aber abwägen, ob ihre Wut groß genug ist, um weiter der AfD ihre Stimme zu geben. Derlei Kontakte zu Russland und China dürften viele bisherige AfD-Sympathisanten zum Nachdenken bringen.”


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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