Roland-Berger-Chef schlägt Überarbeitung der Schuldenbremse vor

Stefan Schaible, Chef der Unternehmensberatung Roland Berger, fordert die Bundesregierung auf, eine Initiative zur Wiederbelebung der schwächelnden Wirtschaft einzuleiten. Im Gespräch mit dem “Spiegel” spricht er sich für eine Überarbeitung der Schuldenregeln und die Definition von Schlüsselfeldern aus, in denen Deutschland aktiv werden muss.

Call to Action: Roland Berger fordert Wirtschaftsinitiative

Stefan Schaible, der Chef der größten deutschen Unternehmensberatung Roland Berger, appelliert an die Bundesregierung, Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft zu ergreifen. Schaible äußerte gegenüber dem “Spiegel”, die Regierung müsse “richtig reingehen und sagen: `Leute, der Wohlstand ist gefährdet, auch wenn es uns im Moment noch gut geht, wir müssen jetzt anpacken, wir müssen massiv auf Innovation gehen und das lassen wir uns auch was kosten`”. Er ergänzte, die Regierungskoalition “müsste sich für die letzten knapp eineinhalb Jahre der Legislaturperiode zusammenraufen und Schlüsselfelder definieren, wo Deutschland noch mal was hinbekommen muss”. Wenn Deutschland weitere drei oder vier Jahre verliere, ginge das “an die Substanz”.

Reform der Schuldenregeln und langfristige Investitionen

Im Kern seiner Forderungen plädiert Schaible für eine Reform der Schuldenregeln, um langfristige Investitionen zu ermöglichen. “Die Parteien könnten im Rahmen einer modifizierten Schuldenbremse eine klare Haushaltsdisziplin vereinbaren”, betonte er. Begrenzte konsumtive Ausgaben und festgelegte mittelfristige Investitionen sollten dabei helfen, eine notwendige Transformation zu schaffen. “Das muss vertraglich vereinbart werden und darf nicht so leicht zurückzudrehen sein”, so Schaible.

Schaffung eines “Konvents” für mehr Verbindlichkeit

Um eine möglichst hohe Verbindlichkeit zu erreichen, schlug Schaible die Einberufung eines “Konvents” vor, bestehend aus Expertinnen und Experten. Der Zeitrahmen für diesen Konvent sollte nicht länger als acht Wochen sein. “Ob dann am Ende eine modifizierte Schuldenbremse dabei rauskommt oder Sondervermögen, die man verfassungsmäßig mit einer großen Mehrheit absichert, muss man sehen”, argumentierte der Roland-Berger-Chef.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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