Nach dem jüngsten EU-China-Gipfel warnen führende Bundespolitiker davor, dass Europa bei der Versorgung mit kritischen Rohstoffen zu abhängig von China werden könnte. Insbesondere seltene Erden stehen im Fokus der Debatte um wirtschaftliche und politische Risiken für die europäische Industrie.
Warnungen vor Abhängigkeit von China
Grünen-Chefin Franziska Brantner betonte gegenüber der „Rheinischen Post“ (Samstag), dass Europa im Umgang mit Chinas Kontrolle über seltene Erden wachsam sein müsse. „Wir können uns beim Blick auf Chinas Kontrolle über seltene Erden keine Naivität erlauben.“ Die ehemalige parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium führte aus: „Peking nutzt seinen Einfluss auf die globalen Lieferketten ganz gezielt, um eigene Interessen durchzusetzen – auch durch die Kontrolle kritischer Rohstoffe. Wenn wir hier schutzlos ausgeliefert sind, birgt das Gefahren für unsere heimische Industrie.“
Strategische Autonomie und europäische Antworten
Franziska Brantner forderte mit Blick auf die europäische Politik eine stärkere Zusammenarbeit und Eigenständigkeit: „Deshalb muss es auf diese Fragen eine gemeinsame europäische Antwort geben: Europa muss seine strategische Autonomie zurückgewinnen, Lieferketten diversifizieren und eigene Kapazitäten für Recycling und Verarbeitung seltener Erden und kritischer Rohstoffe ausbauen. Eine faire Partnerschaft mit China kann es nur geben, wenn internationale Regeln eingehalten werden – auf Augenhöhe, nicht auf Erpressbarkeit.“ Sie ergänzte: „Damit Europa handlungsfähig bleibt, muss Brüssel Rückendeckung aus Berlin bekommen – für eine Politik, die auf Klarheit, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit setzt.“
Reduzierung von Rohstoffabhängigkeiten
CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen äußerte sich ebenfalls besorgt über Chinas wirtschaftliches Vorgehen: „China wälzt einerseits interne Überkapazitäten durch Billigexporte nach Europa ab. Andererseits setzt China wirtschaftliche Macht für außenpolitische Zwecke ein.“ Er warnte: „Europa muss damit rechnen, dass Abhängigkeiten von Rohstoffen, insbesondere seltenen Erden, im Konfliktfall gezielt genutzt werden. Um diesem Druck aus China vorzubeugen, müssen wir Abhängigkeiten von Rohstoffen systematisch reduzieren.“
Norbert Röttgen lobte bestehende Initiativen auf europäischer Ebene und forderte weitere Schritte: „Die Europäische Kommission hat hier richtige erste Maßnahmen ergriffen. Abhängigkeiten zu verringern, wird nur gelingen, wenn wir neue Vorkommen vor allem in Europa erschließen. Die Prioritäten müssen hier neu justiert werden.“
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
