Nur wenige Asylbewerber und Geduldete in Berlin haben eine Arbeit oder machen eine Ausbildung

Obwohl die Mehrheit der Asylbewerber und Menschen mit Duldung in Berlin die Erlaubnis hat, einer Beschäftigung nachzugehen, sind nur wenige von ihnen tatsächlich in Arbeit oder machen eine Ausbildung, laut den neuesten Zahlen des Landesamtes für Einwanderung (LEA). Haupthindernisse sind fehlende Sprachkenntnisse und lange Verfahrenslaufzeiten für die Anerkennung ausländischer beruflicher Abschlüsse.

Arbeitsmarktzugang für Asylbewerber und Geduldete

Laut Zahlen des LEA haben am Stichtag des 30. Juni 99,4 Prozent aller Berliner Asylbewerber und 88 Prozent der Menschen mit Duldung in Berlin das Recht auf eine Beschäftigung gehabt.

“Die restlichen Personen hatten ein Beschäftigungsverbot. Für die Arbeitsaufnahme benötigen Personen aus beiden Gruppen eine Erlaubnis der Ausländerbehörde, welche erst nach einer Prüfung der Arbeitsbedingungen durch die Agentur für Arbeit ausgestellt wird”, so der Bericht. Eine Ausnahme sind Asylbewerber und Geduldete, die bereits seit vier Jahren ununterbrochen in Deutschland leben. Sie dürfen ohne weitere Erlaubnis arbeiten, es sei denn, sie kommen aus einem als sicher deklarierten Herkunftsstaat.

Beschäftigungsquote von Asylbewerbern und Geduldeten

Unter den 11.662 Berliner Asylbewerbern mit Aufenthaltsgestattung, die weniger als vier Jahre in Deutschland leben, waren zum Stichtag des 30. Juni lediglich zehn Prozent in Arbeit oder Ausbildung. Unter den 10.795 Geduldeten, die weniger als vier Jahre im Land waren, waren es etwa acht Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit meldete im Frühjahr, dass rund sechs Prozent aller Berliner Geduldeten und über 20 Prozent der Personen mit Aufenthaltsgestattung beschäftigt waren.

Hauptbarrieren für Beschäftigung

Engelhard Mazanke, Direktor des LEA, nennt als Haupthindernisse für eine Beschäftigung fehlende Sprachkenntnisse und die langen Verfahrenslaufzeiten für die Anerkennung in der Heimat erworbenen beruflichen Abschlüsse oder das gänzliche Fehlen solcher Abschlüsse. Es ist daher von höchster Wichtigkeit, diesen Menschen Unterstützung in Form von Sprachkursen und Beratung bei der Anerkennung von Abschlüssen anzubieten.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion