Netzbetreiber beklagen Produktionsverzögerungen bei Offshore-Energieanlagen

Produktionsengpässe in der Offshore-Energieindustrie könnten die Erreichung der Ausbauziele der Bundesregierung gefährden, warnen Experten und Netzbetreiber.

Engpässe in der Produktion. 
Andreas Mummert, Leiter Politik der Stiftung Offshore Windenergie, sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung”, dass es an alles fehle: Konverterplattformen, Turbinen, Fundamenten, Schiffen. Mit den aktuellen Kapazitäten werde die Erreichung des Ausbauziels von 30 Gigawatt bis 2030 “nicht gelingen”. Auch Stefan Kapferer, Vorsitzender des an vielen Offshore-Projekten beteiligten Übertragungsnetzbetreibers 50-Hertz, warnte: “Es müssen rasch Lösungen gefunden werden, sonst wird das grüne Großkraftwerk in Nord- und Ostsee nicht schnell genug fertig. Und das wäre für Deutschland und Europa nicht gut.”

Projektverzögerungen möglich

Die Verknappung auf den Zuliefermärkten durch den Energiewende-Turbo “könnte auch Bornholm Energy Island und vergleichbare Projekte verzögern”, warnte Kapferer. “Wenn wir ehrlich sind, müssen wir feststellen: Es fehlt an allem. Und das wird auf Jahre so bleiben”, sagte er.

Aufruf an die Bundesregierung

Angesichts der Produktionsengpässe riefen Mummert und Kapferer die Bundesregierung auf, eine schon seit anderthalb Jahren auf dem Bundeswehrgelände in Rostock-Warnemünde geplante Offshore-Fabrik zu genehmigen, die Konverterplattformen in Serie bauen könnte. Kapferer warf dem Bundesverteidigungsministerium eine “sehr ärgerliche” Blockade vor. “Das ist keine angemessene Antwort auf solche Engpässe. Da muss das Bundesverteidigungsministerium sich endlich bewegen.”

Politische Maßnahmen gefordert

Das Wirtschaftsministerium teilte mit, es liefen “intensive Gespräche innerhalb der Bundesregierung” sowie mit Unternehmen mit dem Ziel, die Plattform-Produktion zu ermöglichen. Kapferer forderte die Politik auf, insgesamt mehr zu tun, um die benötigten Kapazitäten zu schaffen. “Die Bemühungen der Ampel reichen nicht aus. Hier geht es um Industrie- und Standortpolitik pur.”

Finanzierungsinstrumente und Hafenausbau

Die Stiftung Offshore Windenergie drängt auf eine Ausweitung der Finanzierungsinstrumente insbesondere für Mittelstandsunternehmen, aber auch auf eine Bundesbeteiligung am Hafenausbau in Cuxhaven. “Eine Beteiligung des Bundes könnte hier zu einer schnellen Umsetzung führen. Daran hängt es”, sagte Mummert.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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