Mitarbeiterfreistellung nach Bundestagsanhörung: Grüne üben Kritik

(Mit Material von dts Nachrichtenagentur) Grüne Politikerin kritisiert Freistellung von Content-Moderator. 
Die Vorsitzende des Digitalausschusses im Deutschen Bundestag, Tabea Rößner (Grüne), hat scharfe Kritik an der Freistellung eines Content-Moderators durch dessen Arbeitgeber geübt. Wenige Tage nachdem der Mann im Ausschuss seine belastende Arbeit für einen Dienstleister für Social-Media-Unternehmen beschrieben hatte, wurde er von seinem Arbeitgeber freigestellt und mit einem Betretungsverbot der Firma belegt. “Dass die Stellungnahme in einer Ausschusssitzung des Deutschen Bundestages zu beruflichen Nachteilen führt, ist ungeheuerlich”, sagte Rößner dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgabe).

Demokratie wird missachtet

Rößner fügte hinzu, dass “wer Erkenntnisgewinn und Beratungen des höchsten Verfassungsorgans Deutschlands behindert, die Demokratie missachtet”. Die stellvertretende Ausschussvorsitzende Anna Kassautzki (SPD) lobte den Content-Moderator für seine Aussage im Ausschuss und betonte, dass die großen Plattformen selbst die Verantwortung für die Content-Moderation übernehmen sollten, anstatt dies an Subunternehmen auszulagern.

Verdi macht Fall öffentlich

Der Fall wurde öffentlich gemacht durch die Gewerkschaft Verdi, die sich seit Jahren für bessere Arbeitsbedingungen von Content-Moderatoren einsetzt. Deren Arbeit besteht darin, unangemessene Inhalte auf Social-Media-Plattformen zu identifizieren und zu entfernen. Verdi fordert eine bessere psychologische Betreuung und Unterstützung für diese Mitarbeiter, die oft traumatisierende Inhalte sichten müssen.

Verantwortung der Plattformen

Die Plattformen selbst haben in der Vergangenheit bereits zugesagt, die Verantwortung für die Content-Moderation zu übernehmen und haben angekündigt, mehr eigene Mitarbeiter einzustellen. Dennoch bleibt die Auslagerung an Subunternehmen ein Problem, da diese oft schlechtere Arbeitsbedingungen bieten. Der Fall des freigestellten Content-Moderators zeigt, dass es noch immer viel zu tun gibt, um die Arbeitsbedingungen in diesem Bereich zu verbessern.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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