Militärexperte sieht Möglichkeit für Marschflugkörper in der Ukraine

Inmitten der anhaltenden Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine, sieht der Militärexperte Carlo Masala Chancen, dass das Land durch einen “Ringtausch” an Marschflugkörper gelangen könnte. Die politische Diskussion um mögliche deutsche Taurus-Lieferungen nimmt seit einem halben Jahr an Fahrt auf, obwohl Deutschland bereits als einer der größten militärischen Unterstützer der Ukraine anerkannt ist.

Möglichkeit von Marschflugkörpern für die Ukraine

Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München und renommierter Militärexperte, äußerte sich zu den Berichten über einen möglichen Taurus-Deal mit Großbritannien und Frankreich. “Das ist nicht unwahrscheinlich”, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er betonte jedoch, dass Marschflugkörper allein nicht entscheidend im Ukraine-Krieg seien. “Einen einzelnen Gamechanger gibt es im Krieg nicht.”

Masala sieht für Bundeskanzler Olaf Scholz eine Gelegenheit, die innenpolitische Debatte zu beenden: “Bundeskanzler Olaf Scholz hätte die Debatte damit innenpolitisch vom Hals.” Er erwartet auch eine schnelle Entscheidung zu diesem Thema.

Deutschland als Hauptunterstützer der Ukraine und politischer Druck

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, hatte die Bundesregierung aufgefordert, einen Antrag zur Lieferung von Taurus-Flugkörpern vorzulegen. Ein entsprechender Antrag der Unionsfraktion scheiterte jedoch letzte Woche im Bundestag.

Trotz der fortgesetzten Debatte um deutsche Taurus-Lieferungen, sieht Masala Veränderungen in der Haltung der Ukraine gegenüber Deutschland: “Die Ukraine hat es aufgegeben, uns darum zu bitten”, sagte er. “Stattdessen wird in Kiew gesehen: Die Deutschen sind mittlerweile die größten militärischen Unterstützer der Ukraine. Wir werden nahezu umgarnt, kritische Worte von dort hören wir schon lange nicht mehr.”

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um Waffenlieferungen an die Ukraine weiterentwickeln wird und ob ein “Ringtausch” tatsächlich zum Tragen kommt.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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