Leibniz-Institut fordert Anpassung der Förderprogramme an Schulen

Anlässlich des Leistungsabfalls deutscher Schüler in der Pisa-Studie fordert Kai Maaz, der Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation, eine individuelle Anpassung der Förderprogramme an Schulen. Maaz verlangt ein Umdenken in der schulischen Arbeitsweise und eine stärkere Betonung der Schulen als Organisation.

Forderung nach individuellen Schulprogrammen

Laut Kai Maaz, dem Direktor des Leibniz-Instituts, müssen die Förderprogramme an die Schulen individuell angepasst werden. “Die Programme müssen an jede Schule individuell angepasst werden, nicht die Schulen an die Programme”, erklärte Maaz in einem Interview mit den Zeitungen der “Mediengruppe Bayern”. Er argumentierte weiter, dass die Schule als Organisation in den Fokus rücken müsse.

Qualitätsstandards und datengestützte Schulbildung

Maaz fordert “Qualitätsstandards für eine datengestützte Schul- und Unterrichtsentwicklung”, die auf Landesebene und über Landesgrenzen hinweg festgelegt und abgestimmt sein müssen. Er kritisierte, dass bei der Entwicklung und Umsetzung von Förderprogrammen nach dem letzten Leistungsniedergang der Pisa-Studie im Jahr 2000 der Fehler gemacht wurde, den Unterricht zu stark zu betonen. “Wir müssen Entwicklungsmaßnahmen für den Unterricht auch stärker mit Ansätzen, die die Schule als Organisation weiterentwickeln, kombinieren.”, so Maaz.

Fortgeschrittene Ansätze und zukünftige Initiativen

In einigen Bundesländern sind datengestützte Schul- und Unterrichtsentwicklungen, wie sie Maaz fordert, bereits fortgeschritten. In Baden-Württemberg beispielsweise werden erste Ansätze verfolgt, die bis zum Schuljahr 2024/25 umgesetzt werden sollen. Dazu gehören unter anderem jährliche Schuldatenblätter und Qualitätsstandards für Schulen sowie Aus- und Fortbildungen für Lehrer.

Darüber hinaus ist die sogenannte Startchancen-Initiative, die größte Bund-Länder-Initiative im Bildungsbereich, geplant, die nach den Sommerferien 2024 beginnen und zehn Jahre laufen soll. Insgesamt 20 Milliarden Euro werden an 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler verteilt.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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