Konjunkturerwartungen für Deutschland deutlich nach unten korrigiert

Das “Handelsblatt Research Institute” (HRI) hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft reduziert und erwartet nun für das laufende und kommende Jahr eine schwächere Entwicklung als die Bundesregierung. Zudem prognostiziert das Institut, dass die Arbeitslosigkeit weiter steigen wird.

Deutlich pessimistischere Prognosen als die Bundesregierung

Bert Rürup, Chefökonom des HRI, erklärte die gesenkten Erwartungen mit der Tatsache, dass “der deutschen Wirtschaft fast gleichzeitig ihre wichtigsten Standbeine weggezogen” wurden. Hierzu zählen laut Rürup “preiswerte Energie aus Russland, florierende Absatzmärkte in China, multilateraler Freihandel und eine unbedingte Sicherheitsgarantie durch die USA”.

Konjunkturerwartungen und Arbeitslosigkeit

Das HRI, ein unabhängiges wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut unter dem Dach der “Handelsblatt Media Group”, erwartet daher für dieses Jahr eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaft von 0,2 Prozent. Zum Jahreswechsel war das Institut noch von Wachstumsraten von 0,3 und 0,6 Prozent ausgegangen. Für 2025 prognostiziert das HRI lediglich ein Wachstum von 0,2 Prozent, was deutlich unter den Erwartungen der Bundesregierung liegt, die reales Wachstum von 0,2 Prozent und 1,0 Prozent für 2024 und 2025 erwartet.

Die Prognosen des HRI sind somit deutlich pessimistischer als die der Bundesregierung. Zudem geht das HRI davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland in den kommenden Jahren weiter steigen wird, mit bis zu 2,88 Millionen Arbeitslosen im Jahr 2025. Dies bedeutet eine Zunahme von rund 600.000 Personen im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019.

In Bezug auf die politischen Herausforderungen äußerte Rürup Kritik an der Ampel-Regierung und warf ihr vor, eine konsistente Strategie zu vermissen, wie die Herausforderungen der De-Globalisierung, der Dekarbonisierung und des demografischen Wandels gleichzeitig bewältigt werden sollen. Dadurch droht Deutschland nach Meinung des HRI zum Schlusslicht unter den großen entwickelten Volkswirtschaften zu werden.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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