Israels Botschafter beklagt Antisemitismus von links

Foto: Israelische Fahnen, über dts

Berlin (dts) – Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, attestiert Deutschland einen beunruhigenden Antisemitismus aus dem linken politischen Spektrum. In einem Gastbeitrag für die “Welt” (Freitagsausgabe), nennt er unter anderem die Documenta 15 als Beispiel.

Prosor, der seit August dieses Jahres als Vertreter Israels in Berlin tätig ist, schreibt: “Der Antisemitismus, dem ich als Erstes entgegentreten musste, kam von links. Zwar erinnerten die Bilder von der Documenta 15, auf denen Juden mit Schweinegesicht und Raffzähnen dargestellt wurden, in der Bildsprache durchaus an rechte `Stürmer`-Karikaturen. Mit dem Unterschied aber, dass die Künstler und Kuratoren (und nicht wenige ihrer Verteidiger) sich selbst als Teil einer vermeintlich progressiven globalen Kulturszene verstehen, die politisch links ist.” Der Botschafter beklagt, dass sich anstelle einer Gegenöffentlichkeit aus demokratischen Kräften “eine Schar aus Beschwichtigern, Relativierern, Leugnern” formiert habe.

Linker Antisemitismus scheine als Kavaliersdelikt durchzugehen. “Wahlweise wurde die Kunstfreiheit oder der Meinungspluralismus vorgeschoben, um den Antisemitismus nicht verurteilen zu müssen.” Prosor schreibt weiter, Israel habe Erfahrungen darin, wie schnell sich aus Ideologie und Fanatismus Taten ableiten würden. “Darauf werden wir nicht warten. Allen anständigen Menschen, die sich mit uns engagieren, rufe ich zu: Lasst Euch nicht erweichen, bleibt hart an Eurem Kern. Antisemitismus muss benannt und bekämpft werden. Ganz egal, welcher Couleur.”


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
dts Nachrichtenagentur
dts Nachrichtenagentur
Ein Artikel der Nachrichtenagentur dts.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion