Importpreise erleben stärksten Rückgang seit über drei Jahrzehnten

Die Importpreise in Deutschland im Juli 2023 sind auf den stärksten Rückgang seit Januar 1987 gefallen, mit einem Basiseffekt durch hohe Preissteigerungen im vorherigen Jahr aufgrund des Ukraine-Kriegs als Hauptfaktor, so das Statistische Bundesamt (Destatis).

Starke Rückgänge bei Importpreisen

Im Juli sanken die Importpreise um 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, was eine deutliche Zunahme im Vergleich zu den 11,4 Prozent und 9,1 Prozent in den Vormonaten ist. Die Exportpreise waren ebenfalls rückläufig, mit einem Rückgang von 3,2 Prozent gegenüber 2022 und einem weiteren Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

Fallende Preise für Energieeinfuhren

Ein erheblicher Beitrag zur Abwärtsentwicklung kam von Energieimporten, die 47,4 Prozent günstiger als im vergangenen Jahr waren, trotz einer leichten Steigerung gegenüber dem Juni um 1,4 Prozent. Besonders bemerkenswert war der Preisrückgang bei Erdgas, das im Juli 58,7 Prozent günstiger war als im Juli 2022.

Spartenspezifische Preiseinflüsse

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter waren um 9,5 Prozent niedriger als im Vorjahr, wobei Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-53,6 Prozent), Aluminium (-27,0 Prozent), Kunststoffe (-23,0 Prozent) und Roheisen (-20,3 Prozent) besondere Rückgänge zeigten. Landwirtschaftliche Importe verzeichneten einen geringen Rückgang um 0,4 Prozent gegenüber Juli 2022, mit deutlichen Preisrückgängen bei Naturkautschuk (-27,9 Prozent), Rohkaffee (-24,1 Prozent) und Getreide (-19,6 Prozent), während lebende Schweine (+77,8 Prozent) und Kakaobohnen (+31,3 Prozent) teurer waren.

Importpreise ohne Energie

Ohne die Energiepreise waren die Importpreise im Juli 2023 um 3,1 Prozent niedriger als im Juli 2022, mit einer weiteren Abnahme um 0,9 Prozent gegenüber Juni. Wenn nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Acht gelassen werden, lag der Importpreisindex um 11,0 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Exportpreise

Die Exportpreise waren im Juli um 3,2 Prozent niedriger als im Vorjahr, was den stärksten Rückgang seit September 2009 markierte. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Exportpreise um 0,3 Prozent. Besonders bemerkenswert war der Rückgang der Energieexportpreise um 54,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, hauptsächlich durch die um 66,1 Prozent gesunkenen Erdgaspreise. Auch landwirtschaftliche Exporte und exportierte Vorleistungsgüter verzeichneten Rückgänge, während Investitionsgüter und exportierte Konsumgüter Preisanstiege verzeichneten.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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