Grünen-Politiker warnt vor wachsender Aggressivität in der Bevölkerung

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter äußert Bedenken über Einschränkungen seiner persönlichen Bewegungsfreiheit, die er auf eine wachsende Aggressivität in Teilen der Bevölkerung zurückführt. Dieses Phänomen und die damit verbundene Gefahr einer Eskalation sieht er als Folge der aggressiven Rhetorik in der politischen Landschaft, wofür er unter anderem den CSU-Vorsitzenden Markus Söder mitverantwortlich macht.

Wachsende Aggressivität im Alltag

In einem Interview mit dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” berichtet Anton Hofreiter, dass sein Alltag von einer steigenden Vorsicht geprägt sei. “In vielen Regionen, in denen ich allein unterwegs bin, muss ich mittlerweile sehr genau schauen, wer mir begegnet und wie”, so Hofreiter. Er betont jedoch, dass das Verhältnis der unterstützenden Begegnungen zu den aggressiven noch immer etwa 15 zu 1 betrage.

Aggression statt Kritik

Die Kritik an seiner politischen Arbeit habe sich verändert, bemerkt Hofreiter. “Was sich verändert hat über die letzten Jahre, ist, dass Menschen nicht mehr sagen: `Sie machen falsche Politik`, es geht in wüste Beschimpfungen über.” Besonders bedrohlich werde es, wenn Gruppen auf ihn zuträten und die Beleidigungen ins Körperliche übergingen.

Verantwortung der demokratischen Parteien

Hofreiter sieht in diesem Phänomen eine ernsthafte Bedrohung für das demokratische Engagement in Deutschland. “Mir macht der Zustand unserer Gesellschaft große Sorgen”, sagte er dem RND. “Und besonders große Sorgen macht mir gerade seit der letzten Landtagswahl, dass Teile der demokratischen Parteien eine Sprache benutzen, die die Gefahr für Menschen, sich demokratisch zu engagieren, massiv erhöht”, sagte er.

Söder als Mitverursacher

Besonders den CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder macht Hofreiter für die Entwicklung mitverantwortlich. “Personen oder Gruppen fühlen sich zu aggressivem Verhalten ermuntert, wenn Grüne von Ministerpräsident Söder als Feinde markiert werden”, mahnt er. Entscheidend sei, dass der Graben nicht zwischen den demokratischen Parteien verläuft, sondern zwischen Demokraten und Antidemokraten. “Söder verwischt das.”, kritisiert Hofreiter.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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