Für Menschen die in den schönen Tagen des Jahres vermehrt fußläufig unterwegs sind, ist Vorsicht geboten. Denn nicht nur Brennnesseln sorgen für unangenehme Verbrennungen, sondern auch harmlos wirkende Raupen, die sich an den heimischen Eichen entlang winden. Schon der kleinste Kontakt mit den feinen Haaren der Eichenprozessionsspinner kann schwere Irritationen der Haut verursachen.

Ungebetene Gäste im Landkreis Osnabrück: Eichenprozessionsspinner

Die Feuerwehr Osnabrück meldet in der Nähe Osnabrücks die ersten Sichtungen des Eichenprozessionsspinners. Die Raupe mit den langen Haaren vermehrt sich großflächig auf der Rinde der heimischen Eichen und beschädigt dabei nicht nur den Baum, sondern verletzt durch die Gifthaare auch Menschen. Die feinen Haare, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten, können Juckreiz hervorrufen und in schlimmeren Fällen sogar zu schweren Hautirritationen führen. Zudem werden die Härchen häufig auch über den Wind im Umkreis von etwas 100 Metern des befallenen Baumes verteilt, sodass Menschen auch unbewusst in Kontakt mit dem Nesselgift geraten. Auf diese Weise können über den Kontakt oder das Einatmen Atembeschwerden und Augenreizungen verursacht werden. Auch Schüttelfrost, Schwindel und allergische Schockreaktionen können Folgereaktionen des Kontakts sein. Sollten starke gesundheitliche Beschwerden durch die Gifthaare ausgelöst werden, ist es zudem ratsam den Arzt aufzusuchen, um den Symptomen mit Medikamenten entgegenzuwirken.

Was können Betroffene tun?

Wie der Name bereits verrät, besiedelt die gefährliche Raupe vornehmlich Eichen, wobei Beobachter auch an anderen Baumarten die Gespinste entdecken können. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt NLGA empfiehlt sich befallenen Bäumen nicht weiter anzunähern oder die Raupen zu berühren. Sicherheitshalber sollte Abstand gehalten und der Gemeindeverwaltung mitgeteilt werden, an welchem Standort ein Gespinst entdeckt wurde, damit sie entfernt werden können. Auch Privateigentümern wird empfohlen die Beseitigung von Fachleuten durchführen zu lassen, um Verletzungen zu vermeiden.

Besondere Vorsicht auf dem Land

Besonders Personen die in ländlichen Gegenden leben oder sich gerne in auf Grünanlagen, wie Spielplätzen und Freibädern aufhalten, wird geraten Körperflächen mit Kleidung zu bedecken und es zu vermeiden sich auf Wiesen in der Nähe von befallenen Bäumen zu setzen. Sollte die Kleidung dennoch in Kontakt mit den Brennhaaren geraten, sollte die sie sofort gewechselt und geduscht werden. Wichtig ist auch, die Kleidung durch einen Waschgang bei 60 Grad zu reinigen, um die Raupenhaare zu vernichten.

Dauer der Gefahrenzeit

Der Eichenprozessionsspinner schlüpft zu Beginn des Maimonats und verpuppt sich Anfang Juni, um sich zu einem Falter zu entwickeln. Da die Raupe sich in ihrem nächsten Stadium zu Falter entwickelt, ist die gefährliche Hauptzeit zwar absehbar, jedoch bleiben die Gespinste aufgrund von abgebrochenen Brennhaaren weiterhin gefährlich.

Foto: John Ghent