EU-Osterweiterung füllt Lücken im deutschen Arbeitsmarkt

Zwanzig Jahre nach dem EU-Beitritt haben Arbeitnehmer aus den Beitrittsländern der EU-Osterweiterung entscheidende Lücken auf dem deutschen Arbeitsmarkt geschlossen, ohne deutsche Beschäftigte zu verdrängen. Dies geht aus einer kürzlich vom Ifo-Institut veröffentlichten Studie hervor.

Bedeutende Rolle von Arbeitnehmern aus Beitrittsländern

Laut der Studie des Ifo-Instituts arbeiten heute rund 820.000 Arbeitnehmer aus den zehn Beitrittsländern in Deutschland. Das entspricht 2,4 Prozent aller Beschäftigten. “Anders als von vielen befürchtet, hat dies nicht zu einer Verdrängung deutscher Beschäftigter vom Arbeitsmarkt geführt”, erklärte Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden. “Personen aus den mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern sind vor allem in Branchen und Berufen tätig, die aufgrund niedriger Löhne oder ungünstiger Arbeitsbedingungen für heimische Arbeitskräfte wenig attraktiv sind.”

Beitrag zur Deckung von Engpässen

“Der Beitrag von Beschäftigten aus diesen Ländern zur Deckung von Engpässen in anspruchsvollen Tätigkeiten ist derzeit recht gering”, fügte Ragnitz hinzu. Trotz dieser Herausforderungen, ist die Vorhersage, dass der Bedarf an Arbeitskräften in Deutschland aufgrund des demografischen Wandels weiter steigen wird, unbestritten. Jedoch erwarten Experten, dass die Beschäftigten aus den Beitrittsländern kaum in der Lage sein werden, diesen Bedarf zu decken.

Sektoren und Gehälter

Die Arbeitnehmer aus den Beitrittsländern sind vor allem in den Verkehrs- und Logistikbetrieben, in der Zeitarbeit sowie im Baugewerbe tätig. Ihr Medianentgelt liegt bei 2.580 Euro im Monat, im Vergleich zum deutschen Durchschnitt von 3.650 Euro.

Her Herkunft und Verteilung

Rund 65 Prozent der 820.000 Arbeitnehmer stammen aus Polen und sind größtenteils gleichmäßig über ganz Deutschland verteilt, vor allem in den Landkreisen entlang der deutsch-polnischen Grenze und in einigen landwirtschaftlich geprägten Regionen Nordwestdeutschlands. Die zweitgrößte Gruppe stellen Beschäftigte aus Ungarn mit 14 Prozent.

Ich möchte zur Erinnerung darauf hinweisen, dass am 1. Mai 2004 Polen, Tschechien, Ungarn, die Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland, Litauen sowie Malta und Zypern der EU beigetreten sind.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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