Bundesdrogenbeauftragter Hendrik Streeck (CDU) warnt vor den Folgen der zunehmenden Crack-Verbreitung und sieht erhebliche Gesundheitsrisiken. Der CDU-Politiker betont die fehlenden Möglichkeiten der Substitutionstherapie bei Crack und weist auf die wachsende Gefahr durch leicht verfügbare Drogen im Internet hin. Zudem fordert er ein nationales Monitoring- und Frühwarnsystem.
Warnung vor stark suchterzeugender Droge
Bundesdrogenbeauftragter Hendrik Streeck (CDU) hat eindringlich vor den Folgen der zunehmenden Crack-Verbreitung gewarnt. „Die Droge, die mir am meisten Sorgen macht, ist Crack“, sagte Streeck der „Bild am Sonntag“. Crack werde aus Kokain hergestellt. „Bei Kokain ist es in bestimmten Gesellschaftskreisen fast schon in Ordnung, dass es konsumiert wird. Aber Crack ist eine Droge, die enorm süchtig macht: Ein Zug an der Crackpfeife kann bereits dazu führen, dass eine dauerhafte Abhängigkeit entsteht.“, sagte Streeck der „Bild am Sonntag“.
Streeck hob die massiven gesundheitlichen Schäden durch den Konsum hervor: „Es zerstört den Körper, man kann die Crackabhängigkeit alleine mit dem Blick erkennen. Und es macht so ein starkes Verlangen, dass auch eine Aggressivität dahintersteckt.“, sagte Streeck der „Bild am Sonntag“.
Keine Substitutionstherapie bei Crack
Im Gegensatz zu Heroin gebe es bei Crack bislang keine Möglichkeit einer Substitutionstherapie. „Wir haben nichts, was wir dagegenhalten können. Nur Verhaltenstherapien und Psychotherapien“, so der Drogenbeauftragte. „Bei Heroin können wir ein Substitut geben, damit die Menschen langsam wieder in ein geregeltes Leben kommen. Die Möglichkeit haben wir bei Crack nicht.“, sagte Streeck der „Bild am Sonntag“.
Leichte Verfügbarkeit und gefährliche Wirkstoffe
Der Bundesdrogenbeauftragte warnte generell eindringlich vor einer wachsenden Gefahr durch leicht verfügbare Drogen. „Wir sehen eine Veränderung des Marktes. Man kann mittlerweile im Darknet, aber zum Teil sogar im normalen Internet solche Drogen bestellen“, erklärte Streeck der „Bild am Sonntag“. „Die werden dann nicht mehr über einen Dealer verteilt, sondern kommen per Taxi, oder auf anderen Wegen direkt ins Jugendzimmer. Wir alle wissen, wie schwer die Verfolgung im Internet ist. Hier geht es um Jugendschutz.“, sagte Streeck der „Bild am Sonntag“.
Streeck warnte insbesondere vor der Ausbreitung gefährlicher Drogen: „Wir sehen europaweit immer mehr immer potentere und unvorhergesehene Wirkstoffe, die zum Teil bei der ersten Einnahme tödlich sind. Ein Beispiel ist das Fentanyl. Es gibt aber auch noch andere synthetische Opioide wie Nitazene – diese haben die 500-fache Potenz von Heroin. Bleistiftspitzengrößen können dabei tödlich sein, und die werden häufig beigemengt.“, sagte Streeck der „Bild am Sonntag“.
Streeck forderte ein bundesweites Warnsystem: „Hier würde ich mir für Deutschland wünschen, dass wir ein nationales Monitoring und Frühwarnsystem haben. Dass wir wissen, was auf den Straßen unterwegs ist, in Echtzeit. Dass wir die Rettungskräfte und Suchthilfen warnen können. Aber am Ende auch die Abhängigen, damit sie wissen: Passt auf, was da für Drogen gerade unterwegs sind.“, sagte Streeck der „Bild am Sonntag“.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
