Bundesbankpräsident prognostiziert Inflationsrückgang und hohe Verluste bis 2024

Der Bundesbankpräsident Joachim Nagel prognostiziert einen weiteren Rückgang der Inflation in Deutschland. Er geht davon aus, dass sich die Inflation im Jahresdurchschnitt um die zweieinhalb Prozent bewegen wird, während er für den Euroraum das Erreichen einer Zielrate von zwei Prozent im Jahr 2025 vorsieht.

Inflation und Energiewende

Joachim Nagel, der Bundesbankpräsident, äußerte sich in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe zur aktuellen Entwicklung der Inflation. “Die Energiepreise sind gesunken und bewegen sich aktuell mehr oder weniger seitwärts”, sagte er. Einige Sektoren würden sich allerdings anders entwickeln. “Schwieriger ist der Dienstleistungssektor einschließlich der Gastronomie”, erklärte er. Nagel fügte hinzu, dass die Preissteigerungen in diesen Bereichen noch relativ hoch seien.

Preise im Tourismussektor

Nagel erwartet zudem, dass die Urlaubspreise über Ostern “tendenziell höher liegen als im Vorjahr”, aber er glaubt, dass “im weiteren Verlauf des Jahres der Preisanstieg bei Pauschalreisen deutlich nachlassen” wird.

Mögliche Zinssenkungen?

Der Bundesbankpräsident äußerte sich zurückhaltend über mögliche Zinssenkungen. “Zuletzt hat die Wahrscheinlichkeit zwar zugenommen, dass wir vor der Sommerpause die Leitzinsen senken. Aber damit wir so entscheiden, müssen wir uns sicher genug sein, dass die Inflation tatsächlich weiter zügig sinkt”, sagte er. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank liegt seit Monaten auf dem Rekordniveau von 4,5 Prozent.

Defizitprognose für die Bundesbank

Nagel prognostizierte nach einem Rekordverlust von 21,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auch für 2024 ein hohes Defizit der Bundesbank. “Die Verluste werden in diesem Jahr nochmal hoch sein, in den kommenden Jahren dann geringer”, so der Bundesbankpräsident. Er erwarte allerdings, dass “wenn wir dann in einigen Jahren wieder Gewinne machen, wir zunächst die angesammelten Verluste abbauen und anschließend unsere Risikovorsorge auffüllen.” Das Finanzministerium, fügte er hinzu, werde wohl längere Zeit warten müssen, bis die Notenbank wieder Gewinne überweisen könne.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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