Online organisierte Täter treiben Minderjährige in Suizid

In einer heftigen Welle von Online-Missbrauch auf Plattformen wie Discord und Telegram setzen anonyme Täter Minderjährige massiv unter Druck. Durch gemeinsame Recherchen mehrerer renommierter Medien konnte das Ausmaß der kriminellen Aktivitäten dargestellt werden, bei denen die Täter ihre Opfer zu demütigenden Handlungen zwingen und sie sogar in den Tod treiben.

Gemeinsame Recherchen entlarven Ausmaß des Missbrauchs

Der Spiegel berichtet, basierend auf gemeinsamen Recherchen mit den US-Medien Washington Post und Wired sowie dem rumänischen Onlinemedium Recorder, über das Ausmaß des Online-Missbrauchs auf Plattformen wie Discord und Telegram. Das Rechercheteam erhielt Einblick in 50 Chatgruppen und Kanälen des Netzwerks, in denen es rund drei Millionen Textnachrichten analysierte. Hier zwingen anonyme Täter Minderjährige durch Manipulation und Drohungen zu demütigenden Handlungen.

Die Täter und ihre Methoden

In dem größten Chat versammelten sich mehr als 5.000 Mitglieder. Die Täter wurden identifiziert und die Familien von sieben Opfern befragt. “Die Gruppen kontrollieren ihre Opfer durch extreme Angst, und viele Mitglieder haben das Ziel, die Minderjährigen, die sie erpressen, zu ihrer eigenen Unterhaltung oder zu ihrem eigenen Ruhm in den Selbstmord zu treiben”, warnt das FBI in einer öffentlichen Mitteilung.

Internationale Fahndung und erste Erfolge

Inzwischen fahnden Ermittler international nach den Tätern. In mindestens acht Ländern gab es bereits Festnahmen und Prozesse wegen der Verbreitung von Kinderpornografie, Entführung und Mordes. Unter den Angeklagten sind auch zwei Männer aus Deutschland.

Unternehmensreaktionen und Gegenmaßnahmen

Discord geht nach eigenen Angaben gegen die kriminellen Machenschaften vor. “Die Zerschlagung des Netzwerks mit seinen ‘sadistischen Aktivitäten’ gehört zu den höchsten Prioritäten des Sicherheitsteams”, teilt eine Sprecherin des Unternehmens mit. 2023 sperrte Discord rund 34.000 Konten in diesem Zusammenhang. Telegram hingegen betont, dass “Kindesmissbrauch und Gewaltaufrufe durch Telegrams Nutzungsbedingungen explizit verboten” seien und täglich “Millionen” Inhalte entfernt würden.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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