Ärztepräsident fordert Steuervorteile für rentenalter Mediziner

Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert steuerliche Vorteile für Mediziner im Rentenalter, um sie gegen den zunehmenden Personalmangel im Gesundheitswesen zu mobilisieren. Neben kurzfristigen Maßnahmen setzt er sich ebenfalls für Reformen im Studium ein, um das Fach Allgemeinmedizin attraktiver zu gestalten.

Steuerliche Anreize für Mediziner im Ruhestand

Im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland betonte Klaus Reinhardt, der Präsident der deutschen Ärzteschaft, die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen den wachsenden Ärztemangel. Eine kurzfristig wirksame Lösung sieht er in der Gewinnung von Ärzten im Ruhestand für die Patientenversorgung. “Viele von Ihnen seien gerne bereit, zumindest in Teilzeit einen Beitrag zu leisten”, sagte Reinhardt. Um ihre Arbeitskraft und ihr Erfahrungswissen weiterhin zu nutzen, seien flexiblen steuerrechtlichen Regelungen und Anreize notwendig. “Wir müssen den bevorstehenden Brain-Drain der Baby-Boomer verhindern”, mahnte der Ärztepräsident.

Reformen im Medizinstudium

Neben kurzfristigen Maßnahmen spricht sich Reinhardt auch für langfristige Änderungen im Medizinstudium aus. “Das Studium muss die ambulante Versorgung und vor allem die Allgemeinmedizin besser abbilden, dann werden auch wieder mehr junge Ärztinnen und Ärzte in diesem Bereich tätig”, so Reinhardt gegenüber dem RND. Ein fertiger Verordnungsentwurf für eine Reform liegt laut Reinhardt bereits vor, allerdings mangle es an Fortschritten aufgrund von Finanzierungsstreitigkeiten zwischen Bund und Ländern.

Dringender Handlungsbedarf

“Es muss schnell eine Einigung her, denn es wird ohnehin Jahre dauern, bis die Reform umgesetzt ist und ihre Auswirkungen in der Versorgung spürbar werden”, mahnte der Ärztepräsident. Nach seinen Angaben sind derzeit bundesweit rund 4.800 Hausarztsitze unbesetzt. Prognosen zufolge könnte sich diese Lücke in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Darüber hinaus rechnet das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung bis zum Jahr 2040 mit einem Mangel von bis zu 50.000 Ärzten.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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