Die Zahl der in Deutschland untergebrachten wohnungslosen Personen ist zum Stichtag 31. Januar 2025 erneut gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren rund 474.700 Menschen betroffen – acht Prozent mehr als im Vorjahr.
Steigende Zahl untergebrachter Wohnungsloser
Zum Stichtag 31. Januar 2025 wurden laut Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Deutschland rund 474.700 Personen wegen Wohnungslosigkeit von Kommunen und Einrichtungen untergebracht. Dies entspricht einem Anstieg um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als 439.500 Personen gemeldet waren. Destatis teilte am Dienstag mit, dass der Anstieg vermutlich „auf Verbesserungen der Datenmeldungen im vierten Jahr seit der Einführung der Statistik zurückzuführen“ ist.
Die Statistik umfasst wohnungslose Menschen, die in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 2025 etwa in überlassenem Wohnraum, Sammelunterkünften oder speziellen Einrichtungen für Wohnungslose untergebracht waren. Nicht erfasst werden obdachlose Personen, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben, sowie Formen der verdeckten Wohnungslosigkeit, beispielsweise wenn Betroffene vorübergehend bei Bekannten oder Angehörigen untergekommen sind. Diese Gruppen sind jedoch Teil der begleitenden Wohnungslosenberichterstattung, die alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen durchgeführt wird.
Soziale Struktur und Herkunft
Schutzsuchende aus der Ukraine stellen weiterhin die größte Gruppe innerhalb der Statistik dar. Zum Stichtag wurden 137.800 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer erfasst, im Vorjahr waren es 136.900. Ihr Anteil liegt damit bei 29 Prozent. Der Anstieg fiel allerdings nicht so stark aus wie in den vergangenen Jahren.
Insgesamt wurden 409.000 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gemeldet (Vorjahr: 377.900). Ihr Anteil an sämtlichen untergebrachten wohnungslosen Personen lag wie im Vorjahr bei 86 Prozent. 65.700 Personen verfügten über die deutsche Staatsangehörigkeit (Vorjahr: 61.500), ihr Anteil blieb mit rund 14 Prozent konstant.
41 Prozent der gemeldeten Personen waren jünger als 25 Jahre (Vorjahr: 40 Prozent). Der Anteil der Menschen ab 65 Jahren betrug weiterhin etwa fünf Prozent. Im Durchschnitt waren die am 31. Januar 2025 untergebrachten Personen 31 Jahre alt. 56 Prozent der Betroffenen waren Männer, rund 42 Prozent Frauen (2024: 55 Prozent Männer und 43 Prozent Frauen). In zwei Prozent der Fälle wurde das Geschlecht mit „unbekannt“ angegeben.
Haushaltsformen und regionale Verteilung
Die untergebrachten wohnungslosen Personen leben in unterschiedlichen Haushalts- und Familienkonstellationen. Personen in Paarhaushalten mit Kindern stellen mit 163.400 Menschen (gut 34 Prozent) die größte Gruppe dar. Fast ebenso viele Personen (159.800 bzw. knapp 34 Prozent) waren alleinstehend. Etwa 17 Prozent oder 79.000 Personen lebten in Alleinerziehenden-Haushalten. Sieben Prozent beziehungsweise 33.400 Menschen befanden sich in sonstigen Mehrpersonenhaushalten. Paarhaushalte ohne Kinder machten vier Prozent oder 17.300 Personen aus. Bei 21.800 Personen (vier Prozent) war der Haushaltstyp nicht bekannt, wie die Statistiker weiter mitteilten.
Ein Vergleich zwischen den Bundesländern zeigt, dass Nordrhein-Westfalen mit 117.900 Personen die höchste Zahl untergebrachter wohnungsloser Menschen verzeichnete. Es folgen Baden-Württemberg mit 94.600 Personen und Berlin mit 53.600 Betroffenen. Die niedrigsten Zahlen meldeten Thüringen (3.000), Sachsen-Anhalt (1.200) und Mecklenburg-Vorpommern (700 Personen).
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
