In einem offenen Brief fordern 50 Frauen aus Kunst, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf, sich stärker für die Sicherheit von Frauen einzusetzen. Der Appell reagiert auf die Debatte um das „Stadtbild“ und will rassistische Instrumentalisierungen zurückweisen, berichtet der „Spiegel“.
Offener Brief an Merz
Die Initiatorinnen wenden sich direkt an Merz. „Auf Nachfrage, was genau Sie bei Ihren Aussagen zum ›Stadtbild‹ meinten, erklärten Sie, man solle `die Töchter` fragen“, heißt es in dem Text. Und weiter: „Wir möchten gerne über Sicherheit für Töchter, also Frauen sprechen. Wir möchten es allerdings ernsthaft tun, und nicht als billige Ausrede dienen, wenn rassistische Narrative rechtfertigt werden sollen.“
„Wir wollen einen öffentlichen Raum, in dem sich alle Menschen wohlfühlen“, heißt es in dem Text. „Und wir wollen, dass Frauen sicher sind – auf der Straße und im eigenen Zuhause.“
Prominente Erstunterzeichnerinnen
Unterzeichnet haben den Brief unter anderem Grünen-Politikerin Ricarda Lang, Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer, Sängerin Joy Denalane, Autorin Alice Hasters, Ökonomin Isabella Weber. Außerdem dabei: Schauspielerin Melika Foroutan, Soziologin Jutta Allmendinger sowie Schriftstellerinnen Lena Gorelik und Mithu Sanyal.
Zehn Forderungen
Dazu listen die Unterzeichnerinnen zehn Forderungen auf: bessere Strafverfolgung bei sexualisierter und häuslicher Gewalt, bessere Beleuchtung und Überwachung öffentlicher Räume, Frauenmorde ins Gesetzbuch aufnehmen, verlässliche Datenerhebung zu Gewalt gegen Frauen, ausreichend finanzierte Frauenhäuser und Schutzräume, Gewaltschutzgesetz finanzieren und Anerkennung rassistisch motivierter Gewalt, Schutz vor digitaler Gewalt und Rassismus im Netz, Recht auf körperliche Selbstbestimmung einführen, durch eine Reform des Abtreibungsrechts, finanzielle Unabhängigkeit von Frauen stärken, Altersarmut von Frauen bekämpfen.
Die Erstunterzeichnerinnen laden ihren Aufruf im Laufe des Dienstags ins Netz, auch andere können dann unterzeichnen. Sie hoffen, die „Stadtbild“-Debatte für ihre frauen- und migrationspolitischen Anliegen nutzen zu können.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
