Vier Agenturen wirken momentan an einer Neukonzeption der Villa Schlikker bei, indem sie an einem Wettbewerb zur Neugestaltung teilnehmen. Sie stehen vor der Herausforderung, die Villa Schlikker anschlussfähig an das Felix-Nussbaum-Haus zu gestalten.
Wie lässt sich die Zeit des Nationalsozialismus‘ anschaulich in der Villa Schlikker darstellen? Wie könnte eine Ausstellung aussehen, die das Wirken Hans Calmeyers thematisiert, der, obwohl Teil der Besatzungsmacht in den Niederlanden, mehreren tausend Juden das Leben gerettet hat? Bei einer Wettbewerbspräsentation, an der vier Agenturen teilgenommen haben, standen diese Fragen im Mittelpunkt. Die Agenturen haben dem von der Stadt eingesetzten Beirat Konzeptideen für die Zukunft der Villa Schlikker vorgestellt.
Gute Ergebnisse erwartet
„Wir haben durchweg sehr interessante Vorstellungen zur zukünftigen Ausgestaltung der Villa gesehen“, sagt Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann. „Ich bin überzeugt, dass wir ein hervorragendes Ergebnis bekommen werden.“ Auch darum sei das Votum des Beirats speziell für die Mitglieder des Kulturausschusses eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Für den Fall, dass der Ausschuss der Empfehlung des Beirats folge, habe die Verwaltung eine konkrete Handhabe, die nächsten Schritte einzuleiten.
Verbindung zwischen Villa Schlikker und Felix-Nussbaum-Haus als Herausforderung
„Die Diskussionen im Beirat über die Vorschläge der Agenturen verliefen äußerst konstruktiv. Ich freue mich, dass wir zu einstimmigen Voten gekommen sind. Die Villa Schlikker wird ein interessanter Ort der Geschichtsbegegnung und des Lernens auf historischer Folie werden“, sagt der Beiratsvorsitzende Prof. Alfons Kenkmann. Der Direktor des Museumsquartiers, Nils-Arne Kässens ergänzt: „Die Villa Schlikker als ehemalige NSDAP-Parteizentrale Osnabrücks steht vis-a-vis vom Felix-Nussbaum-Haus. Sie ist Teil eines größeren Museumskomplexes. Darin liegt eine wesentliche Herausforderung für die Konzeption der zukünftigen Nutzung des Gebäudes. Die vom Beirat vorgeschlagenen Konzeptideen nehmen in besonderer Weise hierauf Rücksicht und schlagen auch eine Brücke in die Niederlande, wo Calmeyer gewirkt hat“. Die vom Beirat favorisierten Vorschläge zeichnet aus, dass sie das komplexe Thema der NS-Zeit anschlussfähig für Fragestellungen der Gegenwart machen und das Wirken Calmeyers in einen größeren Bezugsrahmen setzen. Gleichzeitig überzeugten diese Konzeptideen durch klare Vermittlungsansätze, um junge Menschen mit der zukünftigen Ausstellung anzusprechen.
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